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GenderMedizin: Krankheits- und Gesundheitswanderung von jungen Frauen und jungen Männern

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Auf dem Land fehlen junge Frauen

Nach wie vor wandern mehr junge Frauen als Männer aus dünn besiedelten Räumen in die Großstädte und deren Umland. Da die Frauen nur selten zurückkehren, verschieben sich die Geschlechterverhältnisse innerhalb der Altersgruppe in den betroffenen Regionen immer mehr. 

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema Link: Impfen  


 Geschlechterverhältnis in den hochmobilen Altersgruppen

 Geschlechterverhältnis in den hochmobilen Altersgruppen  BBSR
 
Nach wie vor wandern mehr junge Frauen als Männer aus dünn besiedelten Räumen in die Großstädte und deren Umland.

  • In vielen ländlich geprägten Regionen und strukturschwächeren Wirtschaftsräumen folgt daraus ein deutlich höherer Männeranteil in der Bevölkerung. 

Auf 100 Männer kommen in ländlichen Regionen Ostdeutschlands durchschnittlich 87 Frauen. Da die Frauen nur selten zurückkehren, verschieben sich die Geschlechterverhältnisse innerhalb der Altersgruppe in den betroffenen Regionen immer mehr. Das geht aus einer Auswertung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hervor.

Die Wissenschaftlerinnen untersuchten Daten auf Kreisebene zu Wanderungen der 18- bis 29-Jährigen innerhalb der Bundesrepublik.

  • Junge Frauen sind demnach deutlich mobiler als gleichaltrige Männer und zudem jünger, wenn sie zum ersten Mal den Wohnort wechseln. In den meisten Großstädten sind junge Frauen gegenüber ihren männlichen Altersgenossen inzwischen in der Mehrheit.

In Ostdeutschland geht die Abwanderung junger Frauen in Richtung der Großstädte stärker auf Kosten der dünn besiedelten ländlichen Räume. Dort liegt der Männeranteil in der Gruppe der 18- bis 29-Jährigen fast überall überproportional hoch. Die Abwanderung der jungen Menschen verstärkt die Alterung der ländlichen Bevölkerung. Aber auch abgesehen vom Alter verändert sich die Struktur der Bevölkerung, wenn vor allem junge, gut qualifizierte Frauen fortziehen.

„Frauen fehlen als qualifizierte Fachkräfte, als potenzielle Partnerinnen und Mütter und als Teil der sozialen Netze in diesen Regionen. Das wird für die Entwicklung dieser Räume zum Problem“, sagt BBSR-Expertin Antonia Milbert. „Viele junge Frauen sind deutlich mobiler, wenn die Heimatregion nicht genügend qualifizierte Ausbildungs- und Erwerbsmöglichkeiten bietet. Aber auch die Infrastrukturausstattung, das Wohnumfeld und Präferenzen für weniger traditionelle Lebensstile spielen als Abwanderungsmotive eine Rolle“, führt Milbert aus. Umso wichtiger sei es, die ländlichen Räume insgesamt in ihrer ökonomischen Entwicklung zu stärken.

Weitere Analysen zum Thema hat das BBSR in der aktuellen Ausgabe seiner Fachzeitschrift „Informationen zur Raumentwicklung“ veröffentlicht. Die Beiträge in diesem Heft stellen das Leben auf dem Land aus unterschiedlichen Blickwinkeln dar. Sie fokussieren sowohl auf die Situation von jungen als auch auf die von älteren Menschen. Nach welchen Mustern erfolgen Bewegungen vom Land in die Stadt oder umgekehrt? Was veranlasst Menschen dazu, in den Dörfern zu bleiben oder dorthin zurückzukehren? Welche Folgen ergeben sich für die Raum- und Regionalplanung? Und wie sieht es in anderen Ländern Europas aus? Antworten auf diese Fragen bietet das IzR-Themenheft „Landflucht? Gesellschaft in Bewegung“. Das Heft ist für 19 Euro zzgl. Versandkosten beim Steiner-Verlag erhältlich. Bezug: service@steiner-verlag.de




Binnenwanderungssaldo junger Erwachsener 2003-2014

Binnenwanderungssaldo junger Erwachsener 2003-2014 BBSR

Mehr zum IzR-Themenheft:

http://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/Veroeffentlichungen/IzR/izr_node.html

Karten und Grafiken:
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Christian Schlag
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***
Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) ist eine Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB). Es berät die Bundesregierung bei Aufgaben der Stadt- und Raumentwicklung sowie des Wohnungs-, Immobilien- und Bauwesens.

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360° TOP-Hinweis Rettungsstellen-KANZEL: Risiko Ausdauersport und Herzschäden?

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Mediziner finden keine Hinweise für Herzschäden durch langjährigen Sport

Belgische Wissenschaftler haben 2012 eine Studie veröffentlicht, die in die These mündet, dass wiederholte intensive Ausdauerbelastungen auf Leistungssport-Niveau zu einer krankhaften Vergrößerung der rechten Herzkammer führen können. 

Damit entstünden Gefahren bis hin zum plötzlichen Herztod. 

In der Fachwelt hat diese Arbeit für viel Aufsehen gesorgt. 

Sportmediziner der Universität des Saarlandes haben sie nun erstmals an sogenannten Masterathleten, älteren Leistungssportlern, gezielt überprüft. 

Ihr Ergebnis widerlegt die Annahmen ihrer belgischen Kollegen. Die Studie wurde im renommierten Fachmagazin „Circulation“ veröffentlicht. 
 
Ausdauersportler, die an einem plötzlichen Herztod versterben, sind in trauriger Regelmäßigkeit Teil der medialen Aufmerksamkeit. Auch vor einigen Wochen ging eine Nachricht durch Fernsehen, Zeitungen und Internet: Der niederländische Radprofi Gijs Verdick erlag im Krankenhaus zwei Herzattacken, die er eine Woche zuvor bei einem Rennen erlitten hatte. 

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema Link: Pflegeberufereformgesetz – PflBRefG)

Mögliche Gefahren des Ausdauersports für das Herz werden bereits seit über hundert Jahren in der medizinischen Fachwelt diskutiert.

Obwohl mittlerweile weitgehend Konsens besteht, dass es sich beim vergrößerten Sportherz um eine gesunde Anpassungsreaktion an regelmäßig betriebenen Ausdauersport handelt, lassen manche Studien auch sportbedingte krankhafte Veränderungen vermuten.

So auch eine Arbeit belgischer Kardiologen und Sportmediziner, die 2012 publiziert wurde und weltweite Beachtung fand  http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22160404.

Die Forscher stellten darin einen Zusammenhang zwischen Extrem-Ausdauersport und der akuten Vergrößerung und Funktionseinschränkung der rechten Herzkammer unmittelbar nach Belastung her. Genauer gesagt, beobachteten sie eine Vergrößerung und Funktionseinschränkung der rechten Herzkammer nach mehrstündigen Ausdauerwettkämpfen. 
  • Allerdings wurde die daraus abgeleitete Hypothese einer langfristigen Schädigung der rechten Herzkammer durch Ausdauersport, zwischenzeitlich auch als „belastungsinduzierte Arrhythmogene Rechtsventrikuläre Cardiomyopathie (ARVC)“ bezeichnet, bislang nicht durch längsschnittliche Untersuchungen bestätigt. 
Deshalb war noch unklar, ob die von den Belgiern festgestellte und in der Fachwelt häufig diskutierte akute Vergrößerung der rechten Herzkammer nach Extrem-Ausdauersport tatsächlich in einen gefährlichen Dauerzustand mündet.

Für die Saarbrücker Forscher um Prof. Dr. Jürgen Scharhag, Kardiologe und Sportmediziner, und Dr. Philipp Bohm war die Hypothese:

„Ausdauersport führt zu krankhafter Vergrößerung der rechten Herzkammer“, nicht unmittelbar einleuchtend. 

Am Saarbrücker Institut für Sport- und Präventivmedizin untersuchen die Wissenschaftler seit Jahrzehnten Spitzensportler aus vielen Disziplinen, darunter Triathleten, Schwimmer und Profi-Fußballer. Anzeichen, die die belgische These untermauerten, fanden die Saar-Forscher dabei nie. Daher beschlossen sie, die Hypothese zu überprüfen.

Dafür untersuchten sie 33 sogenannte Elite-Masterathleten (im Schnitt 47 Jahre alt) und verglichen sie mit einer Kontrollgruppe (ebenfalls 33 Männer), die ihnen in Alter, Größe und Gewicht ähnelte, aber keinerlei Ausdauersport betrieben hat. Die Athleten, unter denen ehemalige Olympia-Teilnehmer ebenso wie ehemalige professionelle Ironman-Sieger und Teilnehmer zu finden waren, sind seit rund 30 Jahren leistungssportlich aktiv und trainieren nach wie vor rund 17 Stunden pro Woche.
  • Die saarländischen Wissenschaftler konnten zwar feststellen, dass die Herzen der langjährigen Spitzensportler erwartungsgemäß deutlich größer und kräftiger waren als die der Kontrollgruppe.
 „Aber wir fanden keine Hinweise für eine dauerhafte Schädigung, krankhafte Vergrößerung oder Funktionseinschränkung der rechten oder linken Herzkammer durch langjährig betriebenen intensiven Ausdauersport“, erläutert Philipp Bohm, der inzwischen am universitären Herzzentrum Zürich arbeitet.
Der Rückgriff auf hochtrainierte und leistungssportlich aktive Masterathleten ist ein Kniff, den die Saarbrücker Forscher angewendet haben:  

Da die beste Methode, das Herz und insbesondere die rechte Herzkammer zu untersuchen, die kardiale Magnetresonanztomographie (MRT) ist, diese jedoch noch nicht lange genug zur Verfügung steht und auch kein Routineverfahren zur Untersuchung von Sportlern darstellt, wird es auf absehbare Zeit keine systematischen kernspintomographischen Verlaufsstudien zum Sportherzen geben können.

Eine Längsschnitt-Studie, bei der die Probanden vielleicht sogar über mehrere Jahrzehnte begleitet werden, wäre demnach mittels MRT noch gar nicht möglich. „Diese sogenannten Mastersportler repräsentieren derzeit also am besten den Langzeitverlauf langjährig betriebenen Ausdauerwettkampfsports”, erklärt Jürgen Scharhag.

Hintergrund:
Die Saarbrücker Sportmedizin hat eine lange Tradition in der Erforschung medizinischer Aspekte des Spitzensports und der Sportkardiologie. So erforschen die saarländischen Mediziner beispielsweise mit dem Weltfußballverband FIFA den plötzlichen Herztod bei Fußballern. Institutsdirektor Professor Tim Meyer ist als Mannschaftsarzt der deutschen Fußball-Nationalmannschaft tätig wie bereits sein Vorgänger Professor Wilfried Kindermann. Jürgen Scharhag betreut in derselben Funktion die U-21-Auswahl des DFB. Darüber hinaus betreuen und betreuten die Mediziner des Instituts diverse deutsche Olympiamannschaften und Nationalteams sowie die Athleten des hiesigen Olympiastützpunktes.

Die Studie im Internet:

„Right and Left Ventricular Function and Mass in Male Elite Master Athletes“ (12. April 2016): http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27073129

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360° TOP-Thema: Rettungsstelle-KANZEL: E-Zigarette: Ausstiegshilfe oder eine Einstiegsdroge?

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Statement zum Welt-Nichtrauchertag: E-Zigarette: Harm-Reduction-Maßnahme? Einstiegsdroge?

Suchtforscher Heino Stöver fordert klare Hinweise der Gesundheitspolitik für Verbraucherinnen und Verbraucher  
  • In mehreren europäischen Ländern ist in den vergangenen Jahren der Trend zu beobachten, dass die Nutzung von E-Zigaretten zugenommen hat. 
  • Anstatt Tabak zu verbrennen, wird in der elektronischen, oft batteriebetriebenen Zigarette eine (meist) nikotinhaltige Flüssigkeit (Liquid) verdampft.  
Gleichzeitig nimmt deshalb die Debatte um die E-Zigarette zu. Expertinnen und Experten weisen auf die Unsicherheiten bei der Gefährdung der Verbraucherinnen und Verbraucher hin, andere halten den Konsum von E-Zigaretten für eine mögliche Methode zur Schadensminimierung bzw. sogar Tabakentwöhnung.

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema Link: POLIZEI Berlin  


Prof. Dr. Heino Stöver, geschäftsführender Direktor des Instituts für Suchtforschung (ISFF) der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS), nimmt zum Welt-Nichtrauchertag 2016 am 31. Mai, ausgerufen von der Weltgesundheitsorganisation WHO, zum Thema E-Zigaretten Stellung.



Prof. Dr. Heino Stöver, Direktor des Instituts für Suchtforschung (ISFF) der Frankfurt UAS.
Prof. Dr. Heino Stöver, Direktor des Instituts für Suchtforschung (ISFF) der Frankfurt UAS.
Bildquelle: Frankfurt UAS/Uwe Dettmar

Es steht die Frage in der Diskussion, ob die E-Zigarette eine Ausstiegshilfe oder eine Einstiegsdroge darstellt. 

Stöver vertritt die Meinung, dass neben anderen Rauchentwöhnungsstrategien die E-Zigarette eine weitere Ausstiegshilfe sei: „Eine Veröffentlichung im Dezember 2014 bestätigt, dass die Erfolgschancen auf einen dauerhaften Rauchstopp mit der E-Zigarette von 4 % auf 9 % mehr als verdoppelt werden. Die Gefahr, dass E-Zigaretten ein Einstiegsprodukt sein könnten, ist gering: E-Zigaretten werden von Nichtraucherinnen und Nichtrauchern eher selten probiert.

Auch zeigt eine im Januar 2015 veröffentlichte Studie, dass nicht rauchende Jugendliche wenig an E-Zigaretten interessiert sind.“

  • Die Gesundheitsgefährdung durch elektronische Dampferzeugnisse im Vergleich zum konventionellen Tabakkonsum schätzt Stöver als geringer ein: 

„In anderen Ländern werden die Risiken des Konsums vor dem Hintergrund einer hohen tabakbedingten Sterberate viel stärker abgewogen: Die Organisation Public Health England geht beispielsweise davon aus, dass E-Zigaretten etwa 95 % weniger schädlich seien als Tabakzigaretten und gründete daraufhin eine nationale Public-Health-Strategie.

Natürlich sind E-Zigaretten nicht völlig ohne Gesundheitsrisiken, es geht hier aber um einen realistischen und pragmatischen Schadensabwägungsprozess. Auch in der Gesundheitspolitik sollten Harm-Reduction-Erwägungen eine wichtige Rolle spielen.“

Manche Gesundheitspolitiker/-innen befürchten, dass E-Zigaretten zu einer gesellschaftlichen Akzeptanzsteigerung des Rauchens beitragen könnten. „Es ist nicht davon auszugehen, dass die E-Zigarette die Entwicklung des Nichtraucherschutzes behindert, da im Zentrum gesundheitspolitischer Anstrengungen weiterhin die Reduktion des Tabakkonsums steht. Die E-Zigarette soll als Alternative für ehemalige Dauerkonsumentinnen und -konsumenten von Tabakzigaretten eine Rolle spielen.

  • Es ist somit eine weniger riskante ‚Substitutionsbehandlung‘, eine sogenannte ‚Harm Reduction-Maßnahme‘. 
  • Eine Akzeptanzsteigerung wird dadurch nicht provoziert; es ist eher eine Anerkennung, riskantere Konsumformen mit einer E-Zigarette zu überwinden“, erläutert Stöver.

Jedoch kritisiert Stöver die zahlreichen Forschungslücken hinsichtlich des E-Zigaretten-Konsums: „Von großer Relevanz ist die Frage nach den Gründen für den fehlenden Risikoabwägungsprozess in der deutschen Gesundheits- bzw. Tabakpolitik. 

  • An den Folgen ihres Tabakkonsums sterben in Deutschland täglich rund 300 Menschen, von der E-Zigarette sind bislang keine Mortalitätsdaten bekannt. 

Es werden Forschungsergebnisse benötigt, die Aussagen zu gesundheitsschädlichen Wirkungen der E-Zigarette treffen.“ Daneben sind die Frage nach der gesellschaftlichen Akzeptanz, die Überprüfung der Gateway-Hypothese zum Einstieg in den Tabakkonsum über elektronische Dampferzeugnisse sowie die Rolle der Gesundheitspolitik bei der Unterstützung von Dauerraucherinnen und- rauchern beim Umstieg bzw. Ausstieg von Interesse.

Der Verbraucherschutz wird hinsichtlich des Konsums von E-Zigaretten ab Mai 2016 durch die europäische Tabakproduktrichtlinie reguliert, die klare Vorschriften zur Produktqualität von E-Zigaretten enthält. 

„Es ist irritierend, eine tabak- bzw. nikotinlose E-Zigarette unter der Tabakproduktrichtlinie zu regulieren. 

Es sollten alle Möglichkeiten der Produktsicherheit beachtet werden: 

Auf dem Etikett sollten Angaben zur Herkunft des Liquids enthalten sein, zum Geschmack und zur Zusammensetzung, v.a. dem Nikotinanteil, sowie über die Beimischungen. 

Leider haben hier öffentliche Debatten über Kontrollstrategien und -alternativen in Deutschland gefehlt“, appelliert Stöver an die Gesundheitspolitik. 

„Ich befürworte eine Abgabe nur an über 18-Jährige; diese Produkte gehören nicht in die Hände von Kindern und Jugendlichen.“

Zur Person:
Prof. Dr. Heino Stöver ist Dipl.-Sozialwissenschaftler und seit 2009 Professor der Frankfurt UAS am Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit. Sein Tätigkeitsschwerpunkt ist die sozialwissenschaftliche Suchtforschung. Er ist geschäftsführender Direktor des Instituts für Suchtforschung (ISFF) der Frankfurt UAS. Zurzeit leitet er das Forschungsprojekt „Der Konsum von elektronischen Dampferzeugnissen (eDe) unter Jugendlichen“, das neben der Analyse des Konsums auch praktische Vorschläge für einen verbraucherschutzorientierten Umgang mit elektronischen Dampferzeugnissen entwickelt. Er hat den Master-Studiengang „Suchttherapie und Sozialmanagement in der Suchthilfe“ der Frankfurt UAS mitinitiiert.


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Stressbedingte Krankheiten - Entstehung von stressassoziierter Darmentzündung

Medizin am Abend Berlin Fazit:   Aktuelle Grundlagen-Studie: Dank „Impfung" widerstandsfähiger gegen stressbedingte Krankheiten

Stress kann entzündliche Prozesse fördern und so psychische und somatische Krankheiten begünstigen. 

Die „Old Friends“-Hypothese besagt jedoch, dass diese Effekte nicht immer so ausgeprägt wie in der heutigen Zeit waren: Während seiner frühen Entwicklung war der Mensch deutlich häufiger verschiedensten Mikroorganismen, den sogenannten „Old Friends“ ausgesetzt, welche auf Grund ihrer Häufigkeit vom Immunsystem toleriert werden mussten, um chronische Entzündungsprozesse zu vermeiden. 

Wie die Schutzfunktion der „Old Friends“ im Körper wieder aktiviert werden kann, untersuchte kürzlich eine deutsch-amerikanische Forschergruppe

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema Link: Arbeitsbedingungen und psychische Belastungen  

 
In Experimenten mit Mäusen zeigten sie, dass eine „Impfung“ mit einem Vertreter dieser „Old Friends“ die Entstehung von stressassoziierter Darmentzündung verhindert und bei gestressten Tieren eine angstmindernde Wirkung hat. Ob und in welcher Weise sich diese Ergebnisse auch auf den menschlichen Körper übertragen lassen, müssen laut Experten der Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie (DGPM) nun schrittweise weitere Studien prüfen.

Vor über zwei Millionen Jahren war der Mensch von zahllosen Mikroorganismen umgeben. Diese besiedelten Haut- und Schleimhäute und somit auch den Darm. „Die ‚Old Friends‘-Hypothese geht davon aus, dass der Mensch in dieser Umgebung nur überleben konnte, weil sein Immunsystem in der Lage war, diese eher harmlosen Mikroorganismen seiner Umgebung zu tolerieren“, sagt Professor Dr. Stefan Reber von der Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in Ulm.

Eine Folge dieser gesteigerten Immunregulation war, dass die stressbedingte Immunaktivierung und somit das krankheitsfördernde Potential von Stress abgeschwächt wurde. 
  • Vermittler dieser Toleranz waren sogenannte regulatorische T-Zellen, die eine Entzündungsreaktion über direkten Zell-zu-Zell-Kontakt, aber auch durch die Abgabe von entzündungshemmenden Botenstoffen dämpfen. 
„In der modernen Welt sind diese ‚Old Friends‘ aufgrund einseitiger Ernährung, bebauter Umwelt, keimfreien Wassers und Antibiotika seltener geworden“, sagt Professor Reber, der als Erstautor an der Studie beteiligt war. 
  • Der dadurch verursachte Mangel an regulatorischen T-Zellen steigert die generelle und stressbedingte Immunaktivierung, und kann – so der aktuelle Wissensstand – die Entstehung von psychischen und somatischen Erkrankungen fördern, die durch eine chronische Entzündungsreaktion charakterisiert sind. 
  • Beispiele dafür sind Depressionen, posttraumatische Belastungsstörungen und Colitis Ulcerosa, eine Form der chronisch-entzündlichen Darmerkrankung.

Ein wichtiger Prozess, der zu einer Stress-vermittelten Steigerung der Immunaktivität führt, vollzieht sich laut Professor Reber im Darm: 

  •  „Stress verändert hier die Zusammensetzung der Darmbakterien und begünstigt so die Ausbreitung von so genannten „Pathobionten“, also Keimen die bei einer unkontrollierten Vermehrung eine Darmentzündung auslösen.
In ihrer Studie injizierten die Forscher Mäuse mit dem abgetöteten Bakterium Mycobacterium vaccae, einem für den Menschen harmlosen Verwandten des Tuberkulose-Erregers.

„Mycobacterium vaccae ist überall im Erdreich und nicht-chloriertem Wasser vorhanden und war somit vermutlich während der gesamten Evolution ein ständiger Begleiter, also ein ‚Old Friend‘ des Menschen“, sagt Professor Reber. 

Nach der Impfung wurden die Mäuse in einen Käfig mit einem größeren, dominanten Artgenossen gesetzt. Eine Situation, die enormen Stress erzeugt und bei nicht mit dem Erreger behandelten Mäusen in der Folge zu einer Darmentzündung und gesteigerten Ängstlichkeit führte. Die geimpften Mäuse jedoch zeigten während dieser sozialen Stressphase deutlich weniger unterwürfiges Verhalten, blieben körperlich gesund und zeigten weniger Angst. „Der ‚Old Friend‘ bewahrte die Mäuse vor den durch Stress ausgelösten Entzündungsvorgängen und damit auch vor Erkrankungen, die in Folge dieser gesteigerten Entzündungsreaktionen entstehen können“, erklärt Reber.

Ob eine solche „Impfung“ in Ergänzung zu präventiven und psychotherapeutischen Behandlungen auch Menschen weniger anfällig für stressbedingte Krankheiten machen könnte, ist derzeit noch völlig unbekannt.
Professor Dr. med. Harald Gündel, Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in Ulm und Mediensprecher der DGPM, hält weitere Forschung in diesem Bereich für sinnvoll. „Die Ergebnisse solcher Folgestudien müssen wir natürlich erst einmal abwarten“, so der DGPM-Experte.

Quelle: Reber, Stefan et al: Immunization with a heat-killed preparation of the environmental bacterium Mycobacterium vaccae promotes stress resilience in mice; http://www.pnas.org/content/early/2016/05/11/1600324113.long


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Pflegestützpunkte in Deutschland

Medizin am Abend Berlin Fazit:   Neue Studie zeigt Regulierungsbedarfe für die Pflegeberatung

Das Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft (iso) e.V. in Saarbrücken hat im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung erstmals eine bundesweite Studie zum Regelbetrieb der Pflegestützpunkte in Deutschland durchgeführt. 

Pflegestützpunkte sind örtliche Beratungsstellen, durch die der gesetzliche Anspruch von Pflegebedürftigen und Angehörigen auf unabhängige und fachlich kompetente Pflegeberatung eingelöst werden soll. Insgesamt existieren knapp 400 solcher Einrichtungen in Deutschland. 

Medizin am Abend Berlin Fachlink: hier bitte... 
 
Die vorliegenden Ergebnisse ermöglichen eine aktuelle Bestandsaufnahme zum Stand der Umsetzung, zu Erfolgen aber auch zu Handlungsbedarfen der Beratungspraxis in den Pflegestützpunkten. Zentrale Fragestellungen der Untersuchung waren u.a.:

Inwieweit gibt es Diskrepanzen zwischen den gesetzlichen Vorgaben und der Umsetzungspraxis?

Wie ist diese Kluft ggf. zu erklären? Welche gesetzlichen Präzisierungen sind nötig, um sie zu schließen?

Wie muss Pflegeberatung organisiert werden, damit Care- und Case-Management erfolgreich durchgeführt werden können?

Wie kann neutrale – am Pflegebedürftigen orientierte – Beratung organisiert werden?

Welche berufliche Qualifikation brauchen Mitarbeiter/innen in Pflegestützpunkten und welche Qualitätsstandards sind wünschenswert?

Grundlage für die flächendeckende Errichtung von Pflegestützpunkten war das im Jahr 2008 in Kraft getretene Pflege-Weiterentwicklungsgesetz, mit dem ein Rechtsanspruch auf Pflegeberatung verankert wurde.

Hintergrund der Gesetzesinitiative war die Erfahrung, dass Pflegebedürftige und deren Angehörige häufig mit der Beantragung und Organisation von Hilfen überfordert waren. In der Konsequenz wurden die in den Sozialgesetzbüchern verankerten Leistungen zu spät oder gar nicht in Anspruch genommen.

Insbesondere fehlte es an neutralen Beratungsinstanzen, die in der Lage waren, eine qualitativ hochwertige und umfassende Unterstützung „aus einer Hand“ zu leisten.

Mit den Pflegestützpunkten sollte eine flächendeckende Infrastruktur von wohnortnahen Anlaufstellen geschaffen werden, um eine umfassende und qualitativ hochwertige Beratung für alle Bürgerinnen und Bürger sicherzustellen.

Trotz der bundesgesetzlichen Vorgaben herrscht mit Blick auf die konkrete Ausgestaltung der Pflegestützpunkte eine große Umsetzungsvielfalt. 
  • Dies schlägt sich in einer regional höchst unterschiedlichen Versorgungsdichte, in Varianzen bei der finanziellen, personellen und sächlichen Ressourcenausstattung sowie in Differenzen beim Aufgaben- und Zuständigkeitsverständnis der Pflegestützpunkte nieder. 
  • Insgesamt hat die Studie keinen Zweifel an der Sinnhaftigkeit und dem Nutzen von Pflegestützpunkten für die Bevölkerung aufkommen lassen, auch wenn viele Hinweise auf Optimierungsmöglichkeiten gefunden wurden. 

So hat die Befragung u.a. wichtige Impulse geliefert, wie die Organisation der Pflegestützpunkte zur Aufgabenerfüllung beitragen kann und an welchen Stellen präzisere Strukturvorgaben eine einheitliche und verbindliche Mindestqualität sicherstellen können.

Kirchen-Peters, S./ Nock, L. (2016): Pflegestützpunkte in Deutschland. Die Sicht der Mitarbeitenden. In: WISO DISKURS Nr. 7 Pflegestützpunkte in Deutschland – Die Sicht der Mitarbeitenden, der rechtliche Rahmen, die politische Intention. S. 5-36.

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Dr. Volker Hielscher Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V. (iso)

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360° TOP-Hinweis: Rettungsstelle: Krankenhauskeime im Blut von Patienten

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Trojanische Pferde für Krankenhauskeime

Bakterien der Art Staphylococcus aureus sind in der Regel gefürchtete Krankheitserreger. Bisweilen finden sich allerdings im Blut von Patienten abgeschwächte Varianten. Forscher der Universität Würzburg haben jetzt eine dafür verantwortliche Mutation identifiziert. 
 
Das Bakterium Staphylococcus aureus besiedelt beim Menschen bevorzugt die Haut und die Nasenschleimhaut und macht sich dort normalerweise nicht bemerkbar.

  • Gelingt es ihm aber, ins Körperinnere einzudringen, drohen den Betroffenen lebensgefährliche Konsequenzen in Form von Abszessen, einer Blutvergiftung, einer Lungenentzündung oder einer Entzündung der Herzinnenwand. 
Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Anspruch auf Pflegezeiten

Wie es der Erreger schafft, sein gefährliches Werk zu verrichten, ist trotz intensiver Forschung noch immer weitgehend unverstanden. Jetzt ist es Wissenschaftlern der Universitäten Oxford und Würzburg gelungen, ein Phänomen zu erklären, dass die Wissenschaft ebenfalls vor Rätsel gestellt hat. In der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift PNAS stellen sie ihre Ergebnisse vor.

Enge Verwandte mit deutlichen Unterschieden

„Neueste Studien haben gezeigt, dass sich in manchen Fällen Staphylococcus-Bakterienstämme im Blut von Patienten deutlich von denen unterscheiden, die sich in deren Nase nachweisen lassen“, erklärt Professor Thomas Rudel, Inhaber des Lehrstuhls für Mikrobiologie an der Universität Würzburg und gemeinsam mit seinem Mitarbeiter Dr. Martin Fraunholz einer der Hauptautoren der Studie.

„Das ist ein überraschender Befund, weil beide Bakterientypen genetisch eng miteinander verwandt sind“, so Rudel.

Die wichtigsten Unterschiede:

Die Fähigkeit dieser Bakterien im Blut, menschliche Immunzellen zu zerstören, ist deutlich schwächer – verglichen mit ihren Verwandten aus der Nasenschleimhaut.

  • Gleichzeitig geht diese Veränderung mit dem Befund einher, dass solche Bakterien vermehrt in den Blutkreislauf einschwemmen, deutlich länger überleben und damit eine sogenannte Bakteriämie verursachen.

Mutation in einem Gen sorgt für die Unterschiede

Bei der Suche nach den Verantwortlichen für diesen Verlust an gefährlichen Eigenschaften wurden die Forscher bei einem bestimmten Gen fündig – sein wissenschaftlicher Name: rsp. Dieses Gen kodiert einen Transkriptionsfaktor, also ein Protein, das eine zentrale Rolle übernimmt, wenn Gene abgelesen und Proteine gebildet werden. „Ist das Gen mutiert, verändern sich die Eigenschaften der Bakterienpopulation der Nase: Ihre Toxizität nimmt drastisch ab. Das hat zur Folge, dass Bakterien, in denen rsp mutiert ist, zwar effizient von Fresszellen des menschlichen Immunsystems aufgenommen werden, diese jedoch erst mit einer gewissen Verzögerung zerstören“, so Rudel. Da diese Immunzellen mobil sind, können sie als „Trojanische Pferde“ die Bakterien im Menschen verbreiten, oft mit fatalen Folgen.

Bei Staphylococcus-Stämmen der Haut fanden die Wissenschaftler übrigens keine vergleichbaren Veränderungen. 

Das lässt ihrer Meinung nach den Schluss zu, dass die neuen Eigenschaften nur bei einer Infektion der Blutbahn von Vorteil sind, nicht aber bei einem Befall der Haut oder anderer weicher Gewebe.
„Unsere Befunde sprechen dafür, dass spontane Mutationen dafür verantwortlich sind, wenn das Regulationssystem, basierend auf dem rsp-Transkriptionsfaktor, seine Funktion verliert”, fasst Thomas Rudel die wichtigsten Ergebnisse dieser Studie zusammen. 

In der Folge davon sinkt die Sterblichkeit zu Beginn einer Infektion, und die veränderten Bakterien können tief in Gewebe eindringen und dort schwere Krankheiten verursachen. Für die Wissenschaftler ist diese Entdeckung aus einem Grund besonders spannend: Sie zeigt, dass nur geringe Änderungen in der Erbsubstanz der Bakterien das Krankheitsbild und der Krankheitsverlauf drastisch verändern. Diese sogenannten Mutationen in den Bakterien können sogar während der Besiedlung des Menschen entstehen.

Stichwort „Staphylococcus aureus“

Staphylococcus aureus lässt sich mit „goldenes Traubenkügelchen“ übersetzen. Der Name rührt daher, dass sich die Zellen gerne zu traubenförmigen Haufen zusammenschließen und in der Masse goldgelb escheinen. Nach aktuellen Untersuchungen tragen etwa 25 bis 30 Prozent aller Menschen den Keim mit sich

  • In der Regel bereitet er ihnen keine Probleme. Erst wenn ihr Immunsystem geschwächt ist, breitet sich der Krankheitserreger aus.

In den Medien hat eine spezielle Variante dieser Bakterien in den vergangenen Jahren zweifelhaften Ruhm erlangt: 

Der Typ „Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus“ – kurz: MRSA – breitet sich immer stärker in Krankenhäusern und Altenheimen aus. 

Was ihn so tückisch macht: Er ist gegen die meisten Antibiotika resistent – selbst gegen die stärksten Mittel, die erst dann zum Einsatz kommen, wenn gängige Therapeutika durchgängig versagt haben.

Natural mutations in a Staphylococcus aureus virulence regulator attenuate cytotoxicity but permit bacteremia and abscess formation. Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America, www.pnas.org/cgi/doi/10.1073/pnas.1520255113

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Prof. Dr. Thomas Rudel, Lehrstuhl für Mikrobiologie
T: (0931) 31-84401
E-Mail: Thomas.Rudel@biozentrum.uni-wuerzburg.de

Dr. Martin Fraunholz, T: (0931) 31-83242, martin.fraunholz@uni-wuerzburg.de
Gunnar Bartsch Julius-Maximilians-Universität Würzburg

Aggressiven Formen der Multiplen Sklerose (MS)

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Multiple Sklerose: Arznei könnte bei Patienten das Risiko für Darmkrebs erhöhen

Das bei aggressiven Formen der Multiplen Sklerose (MS) verabreichte Medikament Mitoxantron könnte mit einem erhöhten Risiko für Darmkrebs einhergehen, so die Ergebnisse einer Studie von Forschern des Universitätsklinikum Würzburg (UKW), die in der Onlineausgabe der Fachzeitschrift „Neurology“ veröffentlicht wurde. 

In der Studie wurden unter der Leitung des Würzburger Mediziners und MS-Experten Privatdozent Dr. Mathias Buttmann retrospektiv 676 MS Patienten untersucht, die Mitoxantron zur Behandlung ihrer MS Erkrankung zwischen 1994 und 2007 verabreicht bekamen. 

Mitoxantron unterdrückt das Immunsystem und wurde zunächst als chemotherapeutisches Präparat für bestimmte Krebsformen entwickelt. 

Bei schleichender Multipler Sklerose sind Steh- und Gehfähigkeit meist eingeschränkt. Bei schleichender Multipler Sklerose sind Steh- und Gehfähigkeit meist eingeschränkt. UKW/Berthold Steinhilber
 
Mitoxantron wird bei den aggressiven Formen der schubförmigen oder chronisch-voranschreitenden Multiplen Sklerose eingesetzt, wenn der Patient auf kein anderes MS Medikament anspricht. Der Gebrauch des Stoffes ist limitiert, da vorangegangene Studien bereits gezeigt hatten, dass das Risiko an Leukämie zu erkranken oder Herzschäden zu bekommen, sich erhöht. In der aktuellen Studie untersuchte Mathias Buttmann, ob Mitoxantron das Risiko an anderen Krebsleiden zu erkranken, erhöht.

Das Gesamtkrebsrisiko steigt gering, mit einem Faktor von 1,5: Von den 676 untersuchten Patienten wurde bei 37 ein Krebsleiden diagnostiziert, darunter Brustkrebs, Darmkrebs und Leukämie. Die Neuerkrankungsrate an Leukämie war um das Zehnfache, an Darmkrebs um das etwa Dreifache nach Mitoxantronbehandlung erhöht, während das Brustkrebsrisiko nicht erhöht war.

„Auch wenn das Risiko für akute myeloische Leukämie und auch für Darmkrebs erhöht ist, ist das Gesamtrisiko an Krebs zu erkranken gering genug, um das Medikament weiterhin bei Patienten einzusetzen, die von der MS schwer betroffen sind und wenn keine andere Behandlung verfügbar ist“, so der Studienleiter.

Es gelte, die Risiken des Medikaments in jedem Einzelfall sorgfältig gegen den erwarteten Nutzen abzuwägen, damit Arzt und Patient dann gemeinsam eine Entscheidung für oder gegen die Therapie treffen können, sagt Buttmann. 
  • Mitoxantron ist derzeit die einzig zugelassene Substanz für Patienten mit sekundär chronisch-voranschreitender MS ohne überlagerte Krankheitsschübe.

Die UKW-Forscher untersuchten in der Studie auch Faktoren, wie die erhaltene Gesamtdosis oder ob weitere immunsupprimierende Medikamente eingenommen wurden, was das Krebsrisiko in der Gruppe der Studienteilnehmer ebenfalls hätte erhöhen können. 

Einzig ein höheres Alter bei Therapiebeginn wurde als Risikofaktor identifiziert.

„Das Gesamtkrebsrisiko nach Mitoxantrongabe ist zumindest über den untersuchten Zeitraum nur gering erhöht“, betont der Neurologe Buttmann. „Auch bedarf es jetzt noch einer unabhängigen Bestätigung dieser ersten, relativ kleinen Untersuchung zur Mitoxantrongabe und dem möglicherweise erhöhten Darmkrebsrisiko. 

Frühere Studien hatten kein erhöhtes Risiko für Darmkrebs gefunden. Daher wäre es jetzt verfrüht praktische Rückschlüsse zu ziehen.“ 

Falls sich die Ergebnisse in den Folgestudien bestätigen, so könnten Vorsorgeuntersuchungen nach der Medikamentengabe folgen. 

Mit Koloskopien beispielsweise, kann Darmkrebs früher diagnostiziert und behandelt werden. 

Hiervon abgesehen hofft der Würzburger MS-Experte Buttmann darauf, dass in den nächsten Jahren neue Therapien für MS-Patienten mit schleichenden Verlaufsformen zugelassen werden, die bei mindestens vergleichbarer Wirksamkeit sicherer sind als Mitoxantron. 

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Vorbereitung auf den Kindertag 2016: Stillen Sie Ihren Säugling?

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Besser gebildete Mütter stillen länger: Geburtskohortenstudien zeigen sozioökonomische Unterschiede

Stillen ist die natürlichste und gesündeste Art, einen Säugling zu ernähren. 

Es hat nicht nur gesundheitliche Vorteile für das Kind, sondern auch für die Mutter. 
  • Doch die Empfehlungen der Nationalen Stillkommission, das Kind ausschließlich vier bis sechs Monate zu stillen, werden nur von einem Teil der Müller befolgt. 
Wissenschaftler der Universität Ulm haben nun herausgefunden, dass zwar die Stillhäufigkeit in den letzten Jahren weiter angestiegen ist, doch dass die Zuwächse alleine bei den besser gebildeten Müttern zu finden sind. Die von der DFG und der Medizinischen Fakultät unterstützte Studie wurde in der Mai-Ausgabe des Fachmagazins Pediatrics veröffentlicht. 
 Das Projektteam der Ulmer SPATZ Gesundheitsstudie mit einer Studienteilnehmerin und ihrem neugeborenen Kind
Das Projektteam der Ulmer SPATZ Gesundheitsstudie mit einer Studienteilnehmerin und ihrem neugeborenen Kind Foto: Heiko Grandel / Uniklinik Ulm
 
„Frauen mit niedriger Schulbildung stillen seltener oder hören früher mit dem Stillen auf“, so Professor Dietrich Rothenbacher, Leiter des Instituts für Epidemiologie und Medizinische Biometrie an der Universität Ulm. Zu diesem Ergebnis kamen die Forscher beim Vergleich zweier Geburtskohortenstudien, die am Universitätsklinikum Ulm durchgeführt wurden. Für die Ulmer Säuglingsstudie (2000/2001) und die Ulmer SPATZ Gesundheitsstudie (2012/2013) wurden jeweils knapp tausend Mütter befragt sowie die medizinischen und geburtshilfliche Daten von Mutter und Kind erfasst.

Für die biometrische Analyse wurde untersucht, wie sich demografische und persönliche Lebensstilfaktoren auf das Stillverhalten der Mütter auswirken. Die Wissenschaftler suchten dabei mit statistischen Methoden nach Risikofaktoren, die Frauen dazu bringen, erst gar nicht anzufangen mit dem Stillen oder nach 4 Wochen beziehungsweise 6 Monaten damit wieder aufzuhören.

  • „Neben der Bildung spielen auch Körpergewicht, Zigaretten und Alkohol-Konsum sowie die Art der Geburt eine Rolle“, erklärt Doktorand Chad Logan, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Epidemiologie und Medizinische Biologie arbeitet. 
  • Bei Frauen mit Untergewicht, aber auch mit starkem Übergewicht sind Stillrate und Stilldauer deutlich niedriger als bei Normal- oder leicht übergewichtigen. 
Bei der statistischen Auswertung der Daten fiel zudem auf, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen Zigaretten- und Alkoholkonsum und dem Abstillen.

„Erstaunlicherweise war das `Abstillrisiko´ bei Müttern, die in dieser Zeit bewusst auf Alkohol verzichten, sogar niedriger als bei Frauen die auch zuvor abstinent waren“, informiert Logan.

Kurz nach der Geburt versorgen deutlich über 90 Prozent aller Mütter ihr Baby mit Muttermilch, nach vier Monaten sinkt die Rate auf rund 65 Prozent. Während von 2001 bis 2013 die Stillrate von rund 92 auf knapp 95 Prozent ansteigt, ist der Zuwachs bei den Müttern, die noch nach sechs Monaten stillen sogar von 59 Prozent (2001) auf 67 Prozent (2013) gestiegen. Diese Zuwächse gehen laut Wissenschaftler auf den vergrößerten Anteil an besser gebildeten Frauen zurück. „Die Unterschiede zwischen Frauen mit unterschiedlicher Bildung könnten einen Hinweis darauf sein, dass sich die Auswirkung sozioökonomischer Effekte auf das Stillverhalten weiter verfestigt hat“, vermuten die Ulmer Forscher. So wirke sich die Art der Geburt vor allem bei den bildungsschwächeren Frauen aus. Entschieden sich diese bewusst für einen medizinisch nicht notwendigen Kaiserschnitt, sinke bei ihnen sowohl Stillrate und -dauer. Die Wissenschaftler unterschieden in der Studie zwischen Müttern, die weniger als zwölf Jahre Schulbildung genossen und solchen, die zwölf oder mehr Jahre in (hoch)schulischer Ausbildung waren. Nahmen an der Studie von 2000/2001 rund 38 Prozent Mütter mit „höherer“ Bildung teil, waren es in der Folgestudie von 2012/2013 sogar 61 Prozent. Die Macher der Studie vermuten, dass dieser demografische Bildungszuwachs statistisch auch für die über die Zeit hinweg höheren Stillquoten verantwortlich ist.

  • Um nicht zuletzt die weniger gut gebildeten Frauen zu motivieren, die Stillzeit bis zu den empfohlenen vier bis sechs Monate auszuweiten, empfehlen die Ulmer Wissenschaftler spezielle Interventionsprogramme, die auf die Bedürfnisse und Voraussetzungen dieser Mütter-Gruppe besser zugeschnitten sind. 
„Die Hebammen und Ärzte haben in den letzten Jahren sehr gute Erfolge bei der Steigerung der Stillquote erreicht. 

Doch nun sollte über Wege nachgedacht werden, um vor allem die bildungsschwächeren Frauen vom langfristigen Nutzen des Stillens zu überzeugen“, sind sich Logan und Rothenbacher einig.

Gestillte Säuglinge erkranken im ersten Lebensjahr seltener an Infektionen und haben ein geringeres Allergierisiko. 

Außerdem schützen bestimmte Komponenten in der Muttermilch nach heutigen Erkenntnissen auch vor bestimmten Herz-Kreislauferkrankungen, Übergewicht und erhöhten Blutfettwerten.

Die von der DFG und der Medizinischen Fakultät unterstützte Studie wurde in der Mai-Ausgabe des Fachmagazins Pediatrics veröffentlicht.

Literaturhinweis:
Quelle: Logan C, Zittel T, Striebel S, Reister F, Brenner H, Rothenbacher D, Genuneit J. The influence of changing societal and lifestyle factors on breastfeeding patterns over time. Pediatrics 2016; 137(5): e20154473. DOI: 10.1542/peds.2015-4473

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1000 verschiedene Krebserkrankungen: Therapie und Überlebenschancen

Medizin am Abend Berlin Fazit: Internationale “Bibel” der Tumorbestimmung

Derzeit sind über 1000 verschiedene Krebserkrankungen bekannt, die sich hinsichtlich der Therapien und Überlebenschancen voneinander unterscheiden. 

Einen international anerkannten Standard zur richtigen Einordnung von Krebserkrankungen stellt die Klassifikation der Weltgesundheitsorganisation (WHO) dar, die nach den verschiedenen von den Krebserkrankungen betroffenen Organsystemen unterteilt ist. 

An der aktuellen Fassung dieser „Bibel“ für die Tumorklassifikation des Urogenitaltraktes und des zentralen Nervensystems waren vier Pathologen der Universität Bonn beteiligt. 

Sie haben dabei neueste wissenschaftliche Erkenntnisse berücksichtigt. 
 Wirkten maßgeblich bei den WHO-Klassifikationen mit (von links): Prof. Dr. Albert Becker, Prof. Dr. Glen Kristiansen, Prof. Dr. Torsten Pietsch und Dr. Marco Gessi von der Universität Bonn.
Wirkten maßgeblich bei den WHO-Klassifikationen mit (von links): Prof. Dr. Albert Becker, Prof. Dr. Glen Kristiansen, Prof. Dr. Torsten Pietsch und Dr. Marco Gessi von der Universität Bonn. © Foto: S. Jünger
 
Vom Institut für Pathologie der Universität Bonn war Prof. Dr. Glen Kristiansen und vom Institut für Neuropathologie waren Prof. Dr. Torsten Pietsch, Prof. Dr. Albert Becker und Dr. Marco Gessi an der aktuellen Neufassung von insgesamt 14 Kapiteln der WHO-Klassifikationen für Tumoren des Urogenitaltraktes und des zentralen Nervensystems maßgeblich beteiligt. „Wir sehen es als große Ehre, dabei mitgewirkt haben zu dürfen“, sagt Prof. Pietsch. Die Beteiligung an der Überarbeitung von WHO-Klassifikationen spiegele die hohe internationale Sichtbarkeit beider Institute und ihrer Mitarbeiter wider.

„Die exakte neuropathologische Klassifikation von Tumoren ist eine sehr wichtige Grundlage für die Wahl der richtigen Therapie“, erklärt Prof. Dr. Becker. Außerdem sei die weltweit gültige Tumorsystematik der WHO eine wichtige Voraussetzung für einen Überblick über Studien zur Therapieoptimierung. „Nur wenn die Teilnehmer solcher Studien am gleichen Tumor erkrankt sind, lassen sich die Ergebnisse neuer Behandlungsansätze in verschiedenen Ländern miteinander vergleichen und die vielversprechendsten auswählen“, ergänzt Dr. Gessi.

Klassifikation berücksichtigt neueste wissenschaftliche Ergebnisse

Die WHO-Klassifikation, die es für verschiedene Organsysteme gibt, wird von den beteiligten Wissenschaftlern auf der Grundlage von krankhaften Veränderungen des Gewebes, molekulargenetischen und zellbiologischen Eigenschaften der Tumoren erarbeitet. Die letzten Tumor-Klassifikationen der Weltgesundheitsorganisation für das Zentralnervensystem und den Urogenitaltrakt stammen aus dem Jahr 2004 und wurden jetzt sorgfältig von dem Expertengremium überarbeitet. „Neueste Ergebnisse der Wissenschaft sind in die aktuelle Klassifikation eingeflossen“, sagt Prof. Dr. Glen Kristiansen, Direktor des Instituts für Pathologie der Universität Bonn. Die Abteilungen des Zentrums für Pathologie des Universitätsklinikums Bonn ermöglichen eine hochmoderne Diagnostik von Krebserkrankungen. Dabei kommen jeweils die neuesten Methoden zum Einsatz.

Das Institut für Neuropathologie beheimatet seit 1994 das Hirntumor-Referenzzentrum, das seit 2004 von Prof. Pietsch geleitet wird.

In den vergangenen Jahren wurden in diesem Referenzzentrum mehr als 50.000 Gehirntumoren begutachtet. 

Das Zentrum engagiert sich bei wissenschaftlichen Studien und in der Weiterbildung von Ärzten.

Das Institut für Pathologie, nun seit fünf Jahren unter der Leitung von Prof. Kristiansen, ist als Referenz- und Konsultationszentrum für urologische Pathologie deutschlandweit tätig. Prof. Kristiansen arbeitet im Vorstand der Internationalen Gesellschaft für Urologische Pathologie (ISUP) mit und ist zum Vorsitzenden des Europäischen Netzwerkes für Urologische Pathologie (ENUP) gewählt worden.

Publikationen:

WHO Classification of Tumours of the Central Nervous System. Louis DN, Ohgaki H, Cavenee WK, Ellison DW, Figarella-Branger D, Perry A, Reifenberger G, von Deimling A (eds.) IACR Lyon, 2016
ISBN-13: 978-92-832-4492-9

WHO Classification of Tumours of the Urinary System and Male Genital Organs. Moch H, Humphrey PA, Ulbright TM, Reuter VE (eds.) IARC Lyon, 2016
ISBN-13: 978-92-832-2437-2

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Prof. Dr. Torsten Pietsch
Prof. Dr. Glen Kristiansen
Zentrum für Pathologie
Universität Bonn
Tel. Nr.: 0228-287-16602 /-15375
E-Mail: t.pietsch@uni-bonn.de
glen.kristiansen@ukb.uni-bonn.de
Johannes Seiler Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

360° TOP-Hinweis: Hodentumor + Versorgungsstärkungsgesetz

Medizin am Abend Berlin Fazit: 5000 Hodentumor-Zweitmeinungen verbessern Behandlungsqualität

10 Jahre Zweitmeinung in der Urologie

Fast 90 Prozent der Deutschen würden bei ernsthaften Erkrankungen eine ärztliche Zweitmeinung einholen. 


Etwa jeder Vierte hat diese Möglichkeit bereits genutzt, und drei von vier Patienten haben daraufhin, wie Barmer GEK und Bertelsmann Stiftung jüngst repräsentativ erhoben, ihre ursprüngliche Behandlungsentscheidung geändert. 

Strukturierte Zweitmeinungsverfahren sind allerdings noch längst nicht etabliert – lediglich für bestimmte, planbare Eingriffe im Versorgungsstärkungsgesetz verankert. 
 
Eine Ausnahme gibt es in der Urologie: 

„Das Zweitmeinungsprojekt Hodentumor der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) kann 2016 auf zehn Jahre gelebte internetbasierte Zweitmeinungspraxis zurückblicken – es ist hiermit weltweit einzigartig“, sagt DGU-Pressesprecher Prof. Dr. Christian Wülfing. Das Netzwerk der Deutschen Hodentumor Studiengruppe zählt in diesen Tagen fast 5000 Zweitmeinungs-Konsultationen und ist als Erfolgsmodell für einen systematischen Zweitmeinungsabgleich bei der Therapiefestlegung anerkannt. „Jüngste Daten zeigen eine hohe Akzeptanz und eine signifikant verbesserte Behandlungsqualität, weshalb das Projekt bereits als Modell für den Aufbau eines nationalen Zweitmeinungszentrums Peniskarzinom und eines nationalen Zweitmeinungszentrums Sarkom fungiert“, so Prof. Wülfing weiter.

  • Über die Internetseite „www.zm-hodentumor.de“ können Urologen anonymisiert die Daten ihrer Patienten mit einem diagnostizierten Hodentumor und ggf. die eigene Therapieplanung online an eines der 32 Zweitmeinungszentren in Deutschland und Österreich übermitteln. 
  • Auf dieser Datengrundlage folgen in der Regel binnen 36 Stunden die Behandlungsempfehlungen der Spezialisten aus dem Netzwerk als Antwort“, so Prof. Dr. Mark Schrader, Leiter des Zweitmeinungsprojektes Hodentumor. 
Der Chefarzt der Klinik für Urologie am Klinikum Berlin-Buch weiter: „In 40 Prozent der Fälle unterscheiden sich Erst- und Zweitmeinung.

Etwa jede 6. Zweitmeinung führte zu einer Änderung der Therapieplanung.

In jedem vierten Fall konnte der Therapieumfang reduziert und damit die Lebensqualität des Patienten gesteigert werden.

In vielen Fällen ist die gemeinsame Diskussion der Fälle mit Hodentumorspezialisten für die Patienten aus den unterschiedlichsten Gründen äußerst hilfreich!“

Hodenkrebs ist in der Regel gut heilbar und zählt mit einem Anteil von 1,6 Prozent an allen Krebserkrankungen unter Männern zu den selteneren. Das Robert Koch-Institut erwartet für 2016 etwa 4200 Neufälle. Ältere Studien hätten den Schluss nahe gelegt, dass aktuellste Therapiestandards für Hodentumor nicht flächendeckend zeitnah implementiert werden, so Prof. Dr. Schrader. Dies habe 2006 den Ausschlag für den Aufbau des Zweitmeinungsprojektes Hodentumor gegeben.

Wegen des kostenfreien und unkomplizierten Zugangs zum Zweitmeinungsnetzwerk fand die dortige Expertise rasch breite Akzeptanz. Projektleiter Prof. Dr. Schrader: „Wir erwarten, dass 2016 etwa 25 Prozent der neu diagnostizierten Fälle in dem Netzwerk vorgestellt werden.“

Er rät auch Patienten, ihren behandelnden Arzt zu bitten, eine geplante Hodentumorbehandlung mit einem der am Netzwerk beteiligten Zweitmeinungszentren abzustimmen.

Das Netzwerk wird von der Deutschen Krebshilfe und der DGU unterstützt. 
  • Die Techniker Krankenkasse wird ihren Versicherten grundsätzlich die Einholung einer Zweitmeinung in dem Netzwerk bei außerbudgetärer Kostenvergütung ab Herbst 2016 ermöglichen. 
Zudem prüft eine der größten deutschen Automotive-Unternehmensstiftungen gegenwärtig, das Projekt finanziell zu unterstützen, mit dem Ziel, ein partizipativeres Entscheidungsverfahren zu entwickeln.

Auch für den DGU-Generalsekretär und Direktor der urologischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Rostock, Prof. Dr. Oliver Hakenberg, ist das Zweitmeinungsprojekt Hodentumor ein probater Ansatz der Urologie, die Qualität der uroonkologischen Versorgung in der Fläche zu stärken. Derzeit bauen die Urologen ihre Vorreiterrolle aus: Mit dem „Prototyp nationales Zweitmeinungszentrum Peniskarzinom“ ist ein weiteres Zweitmeinungsprojekt im Aufbau, das in Kooperation zwischen dem Studiengang „Medizininformatik“ der Fachhochschule Brandenburg und der Universität Rostock entsteht. Diese ist bereits Standort des Peniskarzinomregisters in Deutschland und bietet damit beste Voraussetzungen für ein nationales Zweitmeinungszentrum zu dieser Krebserkrankung. Prof. Hakenberg: „Unsere internetbasierten Zweitmeinungsverfahren zeigen Lösungsmöglichkeiten, die Versorgungsqualität mit begrenztem Aufwand zu verbessern und können bei der Ausgestaltung des im Versorgungsstärkungsgesetz vorgesehenen Anspruchs auf eine ärztliche Zweitmeinung als Rollenmodell dienen.“

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Fettleibigkeit - Adipositas

Medizin am Abend Berlin Fazit:   Adipositas – erblich, hormonell bedingt oder selbstverschuldet?

Fettleibigkeit, auch Adipositas genannt, ist ein weltweites Gesundheitsproblem. 

Allein in Deutschland ist ein Viertel der Bevölkerung krankhaft übergewichtig. 

Mit der chronischen Erkrankung gehen verschiedene gesundheitliche Risiken wie Diabetes, Herzerkrankungen, Schlaganfall oder Krebs einher. Mediziner forschen intensiv an den Ursachen der Fettleibigkeit und betonen, dass gesundes Gewicht keine reine Ernährungsfrage ist. 

Welche Rolle die Gene und Hormone spielen, was Lebensstil und soziokulturelles Umfeld bewirken und welche Forderungen an die Politik zu richten sind, diskutieren Hormon- und Stoffwechselexperten auf der Konferenz der DACH-Tagung am 26.05.2016 in München.  
„In den wenigsten Fällen ist eine medizinische Störung die Ursache der Fettleibigkeit“, sagt Prim. Professor Dr. Günter Höfle, Leiter der Abteilung Innere Medizin am Landeskrankenhaus Hohenems und Tagungspräsident und Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Endokrinologie und Stoffwechsel (ÖGES). 
„Die Menschen nehmen einfach viel mehr Kalorien zu sich, als sie verbrauchen.“ Dennoch seien gesunde Ernährung und Sport nicht das Allheilmittel für jeden Patienten. „Es gibt Faktoren, die der Patient durch sein Verhalten nicht beeinflussen kann und wir Hormonexperten sollten immer auch andere Ursachen in den Blick nehmen.“ So können zum Beispiel bestimmte Medikamente auf das Gewicht wirken, aber auch Alter, Geburtsgewicht, soziales Umfeld und Gene spielten eine Rolle.

Die Vererbbarkeit von Fettleibigkeit ist hoch.

„Wir kennen mindestens 50 genetische Variationen, die das Körpergewicht beeinflussen“, weiß Professor Höfle. Zwillingsstudien haben hier wertvolle Erkenntnisse geliefert. Adoptierte Zwillinge, die getrennt voneinander aufwuchsen, ähnelten in Bezug auf den Body Mass Index (BMI) eher den biologischen Eltern und nicht den Adoptiveltern. 

Die Gene bestimmen auch, wie viel Energie der Körper im Ruhezustand verbraucht, wie viele Kalorien einer Mahlzeit er in Wärme umsetzt und wie groß sein Bewegungsdrang ist.

„Die Mechanismen, die Adipositas steuern, aufzudecken, ist Aufgabe des Arztes“, sagt Professor Dr. med. Günter Stalla, DGE-Tagungspräsident und Leiter der Inneren Medizin, Endokrinologie und Klinischen Chemie, Neuroendokrinologische Ambulanz und Andrologie am Max-Planck-Institut für Psychiatrie, München. Erst wenn das Ursachenbündel bekannt ist, können Arzt und Patient gemeinsam über eine Ernährungsumstellung, angemessene körperliche Aktivität und die Ziele der Gewichtsreduktion befinden.

  • Eine intensive Untersuchung, bei der neben Größe und Gewicht auch Blutdruck, Bauchumfang, Blutzuckerspiegel, Schilddrüsenwerte und weitere Hormone gemessen werden, bildet die Basis der Abklärung, weiß der Endokrinologe. Je nach Situation können weitere Untersuchungen notwendig werden.

Darüber hinaus sollte auch auf politischer Ebene gehandelt werden, sind sich die Experten einig. „Die Kosten für die Behandlung von Adipositas und deren Folgeerkrankungen könnten das Gesundheitssystem auf eine schwere Belastungsprobe stellen“, ergänzt Professor Stalla. „Ob Steuern auf Softdrinks oder Werbeverbot für Süßigkeiten – die Politik hat Handlungsspielräume. Wir alle können Forderungen für einen gesünderen Lebensstil unterstützen.“

Infokasten: Bei Adipositas abklären

• Essverhalten (Alimentäre Adipositas)
• „Positive“ Kalorienbilanz = zu viel Kalorien bei zu wenig Kalorienverbrauch
• Sozialisierung, Nahrungsmittelangebot und Lebensstil
• Genetische Ursachen
• Erkrankungen und Medikamente als Ursache (sekundäre Adipositas) wie z. B.
o Polyzystisches Ovar-Syndrom (PCOS).
o Morbus Cushing (Hypercortisolismus)
o Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose
)
o Testosteronmangel bei Männern (hypogonadotropher Hypogonadismus)
o Psychische Erkrankungen wie z. B. Depression oder Angststörungen
o Essstörungen wie z. B. Bulimie, Binge-Eating oder hypothalamische Essstörungen (beispielsweise Kraniopharngeom, Prader-Willi-Syndrom)
• Medikamenteneinnahme
o Antihistaminika = Medikamente gegen Allergien
o Psychopharmaka wie z. B. Antidepressiva
o Dauerhafte Kortisoneinnahme
o Antidiabetika wie z. B. insbesondere Wirkstoffe wie Glibenclamid, Glimepirid, Nateglinid und Repaglinid
o Blutdruckmedikamente wie z. B. Betablocker
o Antiepileptika wie z. B. Valproinsäure und Carbamazepin
o Migränemedikamente wie z. B. Pizotifen, Flunarizin oder Cinnarizin

Literatur:
Prim. Prof. Dr. Günter Höfle, Redemanuskript DACH-Tagung-Pressekonferenz, 26.05.2016

Weitere Informationen zur Tagung und das Programm finden Sie im Internet: http://www.dach2016.com/

Endokrinologie ist die Lehre von den Hormonen, Stoffwechsel und den Erkrankungen auf diesem Gebiet. Hormone werden von endokrinen Drüsen, zum Beispiel Schilddrüse oder Hirnanhangdrüse, aber auch bestimmten Zellen in Hoden und Eierstöcken, „endokrin“ ausgeschüttet, das heißt nach „innen“ in das Blut abgegeben. Im Unterschied dazu geben „exokrine“ Drüsen, wie Speichel- oder Schweißdrüsen, ihre Sekrete nach „außen“ ab.

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Mütterlicher Stress und Depressivität während der Schwangerschaft

Medizin am Abend Berlin Fazit: Stress lässt nach: Vorgeburtliche Belastungen können Schutz beim Baby fördern

Mütterlicher Stress und Depressivität während der Schwangerschaft können möglicherweise Schutzmechanismen beim Baby aktivieren. 

Dies lässt sich aus bestimmten epigenetischen Veränderungen beim Neugeborenen schliessen, wie Psychologen der Universität Basel mit internationalen Kollegen im Fachmagazin «Social Cognitive and Affective Neuroscience» berichten. 
 
In ihrer Studie beobachteten die Forschenden, dass erhöhte Konzentrationen mütterlicher Stresshormone, Belastungen und depressive Symptome während der Schwangerschaft von epigenetischen Veränderungen beim Kind begleitet waren.

Dadurch wird das Oxytocinrezeptor-Gen besser aktivierbar, das eine wichtige Rolle bei sozialen Prozessen und der Anpassung an Stress spielt.

  • Der Mechanismus könnte darauf hinweisen, dass die Babys in diesen Fällen besser mit Herausforderungen und Belastungen fertig werden und mehr Resilienz entwickeln.

Schalter umprogrammiert

Ob ein Gen aktiviert werden kann oder nicht, hängt unter anderem von Methylgruppen ab, die sich an die DNA anlagern und wie Schalter funktionieren. Die Forschenden fanden, dass Kinder von Müttern mit mehr Stress und depressiven Symptomen bereits bei der Geburt eine reduzierte Methylierung des Oxytocinrezeptor-Gens aufweisen.

  • Dadurch wird das Gen besser aktivierbar, es können also mehr Oxytocinrezeptoren produziert werden, an denen Oxytozin seine Wirkung entfalten kann. Oxytocin beeinflusst nicht nur das Verhalten zwischen Mutter und Kind während und nach der Geburt, sondern auch allgemein soziale Interaktionen.

Für ihre Untersuchung begleiteten die Forschenden um Prof. Gunther Meinlschmidt von der Fakultät für Psychologie der Universität Basel 100 Mütter und deren Babys während und nach der Schwangerschaft. Dabei sammelten sie das Nabelschnurblut von 39 Neugeborenen; ebenso bestimmten sie in Speichelproben die Konzentration des Stresshormons Cortisol und werteten Fragebögen der Mütter zu belastenden Ereignissen und psychischem Befinden aus. Da die Daten nur bis zur Neugeborenenphase analysiert wurden, lässt sich nicht sagen, welche langfristigen Folgen die epigenetische Programmierung des Oxytocinrezeptors für die Kinder hat.

«Resilienzforschung erst am Anfang»

An der vom Schweizerischen Nationalfonds geförderten Studie beteiligt waren Forschende von der Universität Basel, Ruhr-Universität Bochum, Universität Exeter, McGill University Montreal, Ludwig-Maximilians-Universität München, Universität Trier, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften und des Stresszentrums Trier. Bereits bekannt ist, dass Belastungen der Mutter während der Schwangerschaft das Risiko für psychische Störungen und körperliche Erkrankungen beim Nachwuchs erhöhen. Weniger Aufmerksamkeit hat die Wissenschaft bisher den möglichen Schutzmechanismen des Kindes geschenkt.

«Die Resilienzforschung in diesem Bereich steht erst am Anfang», erläutert Meinlschmidt. Die beobachteten Zusammenhänge könnten erste Hinweise darauf geben, dass Belastungen in der Schwangerschaft auch Schutzmechanismen aktivieren können. «Nötig ist ein umfassenderes Verständnis der psychobiologischen Prozesse, die es dem Menschen erlauben, trotz Stress und Belastungen auch langfristig und über Generationen hinweg gesund zu bleiben», so Meinlschmidt. Darauf aufbauend könne man versuchen, Resilienzprozesse zu fördern, um der Entstehung psychischer Störungen und körperlicher Erkrankungen vorzubeugen.

Originalbeitrag

Eva Unternaehrer, Margarete Bolten, Irina Nast, Simon Staehli, Andrea H. Meyer, Emma Dempster, Dirk H. Hellhammer, Roselind Lieb und Gunther Meinlschmidt
Maternal adversities during pregnancy and cord blood oxytocin receptor (OXTR) DNA methylation
Social Cognitive and Affective Neuroscience, final version published online on May 13th, 2016, doi: 10.1093/scan/nsw051

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Prof. Gunther Meinlschmidt
Universität Basel, Fakultät für Psychologie
Abteilung für Klinische Psychologie und Epidemiologie
Tel. +41 61 207 09 61
E-Mail: gunther.meinlschmidt@unibas.ch
lic. phil. Christoph Dieffenbacher Universität Basel

360° TOP-Hinweis: Rettungsstelle: Gravierende Atemstörungen - pulmologisch-schlafmedizinische Kompetenz

Medizin am Abend Berlin Fazit: Studie: Nachweis von gravierenden Atemstörungen während des Schlafs durch Opioide

Sertürner Preis an Schmerzforscher des Bergmannsheil 
 
Dr. Dr. Andreas Schwarzer, Ltd. Oberarzt der Abteilung für Schmerzmedizin des Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikums Bergmannsheil (Leitender Arzt: Prof. Dr. Christoph Maier), erhielt am 23.04.2016 den Sertürner Preis 2015.

Erstmals konnte er mit seiner Arbeitsgruppe nachweisen, dass Opioide, die zur Behandlung chronischer Schmerzen eingesetzt werden, zu erheblichen nächtlichen Atemstörungen führen können, die nach Beendigung der Opioid-Therapie wieder verschwinden.

Als Ko-Autoren mit ausgezeichnet wurden Dr. Marie Aichinger-Hinterhofer, die die komplexen Polysomnographien für ihre Doktorarbeit durchführte, Jan Vollert und Prof. Dr. Christoph Maier (alle Schmerzklinik, Bergmannsheil). Einen entscheidenden Beitrag leistete auch Dr. Jörg Walther, Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IPA), dessen pulmologisch-schlafmedizinische Kompetenz die Durchführung dieser Studie ermöglicht hat. Der Preis, der mit 10.000 Euro dotiert ist, wurde überreicht auf der Jahrestagung der Sertürner Gesellschaft.
 V. l.: Prof. Dr. Michael Tryba, Dr. Ingrid Spohr (Mundipharma), Dr. Dr. Andreas Schwarzer, Prof. Dr. Esther Pogatzki-Zahn
 V. l.: Prof. Dr. Michael Tryba, Dr. Ingrid Spohr (Mundipharma), Dr. Dr. Andreas Schwarzer, Prof. Dr. Esther Pogatzki-Zahn Bildnachweis: Prof. Dr. Christoph Maier

  • Die Patienten, die infolge von Opioideinnahme unter nächtlichen Atemstörungen leiden, fallen dem Arzt nur durch eine Tagesmüdigkeit auf. Der nächtliche Sauerstoffmangel könnte erklären, warum bei Patienten mit länger andauernder Opioideinnahme häufiger kardiovaskuläre Komplikationen wie Herzinfarkt und Schlaganfall auftreten. 

Aus den Ergebnissen der Studie lassen sich praktische Konsequenzen für die schmerzmedizinische Therapie gewinnen.

„Eine falsche Schlussfolgerung wäre sicherlich, Opioide nicht mehr bei chronischen Schmerzen einzusetzen“, erläutert Dr. Schwarzer.

„Stattdessen ist unsere Konsequenz aus dieser Arbeit, dass der Arzt auf entsprechende Symptome achten und gegebenenfalls die Therapie anpassen muss.“

  • In der preisgekrönten Arbeit konnten die Forscher nämlich auch feststellen, dass unterhalb einer bestimmten Dosis bei der Opioid-Gabe keine nächtlichen Atemstörungen auftraten.

Über die Sertürner Gesellschaft

Die Sertürner Gesellschaft ist nach dem Apotheker Friedrich W. A. Sertürner benannt, der 1805 erstmals Morphium aus dem Mohnblütensaft synthetisieren konnte und damit einen entscheidenden Fortschritt für die Therapie schwerster Schmerzzustände ermöglicht hat. Auf der Jahrestagung der Fachgesellschaft wird auch der gleichnamige Sertürner-Preis verliehen, der mit 10.000 Euro dotiert ist und von der Firma Mundipharma GmbH (Limburg, Deutschland) gestiftet wird. Weitere Informationen: www.sertuerner-gesellschaft.de

Literaturhinweis:

Schwarzer A, Aichinger-Hinterhofer M, Maier C, Vollert J, Walther J W: Sleep-disordered breathing decreases after opioid withdrawal: results of a prospective controlled trial, Pain. 2015 Nov; 156(11): 2167-74

Über das Bergmannsheil

Das Berufsgenossenschaftliche Universitätsklinikum Bergmannsheil repräsentiert den Strukturwandel im Ruhrgebiet wie kein anderes Krankenhaus: 1890 als erste Unfallklinik der Welt zur Versorgung von verunglückten Bergleuten gegründet, zählt es heute zu den modernsten und leistungsfähigsten Akutkliniken der Maximalversorgung und gehört zum Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum (UK RUB). In 23 Kliniken und Fachabteilungen mit insgesamt 652 Betten werden jährlich rund 21.000 Patienten stationär und 67.000 Patienten ambulant behandelt.

Das Berufsgenossenschaftliche Universitätsklinikum Bergmannsheil gehört zur Unternehmensgruppe der BG Kliniken. In ihr sind neun berufsgenossenschaftliche Akutkliniken, zwei Kliniken für Berufskrankheiten und zwei Unfallbehandlungsstellen verbunden. Mit 12.000 Mitarbeitern und jährlich über 500.000 Patienten ist die Gruppe einer der größten Klinikverbünde Deutschlands. Weitere Informationen: www.bergmannsheil.de, www.bg-kliniken.de

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Dr. Dr. Andreas Schwarzer
Leitender Oberarzt
Abteilung für Schmerzmedizin
Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil gGmbH
Bürkle-de-la-Camp-Platz 1
44789 Bochum
Tel.: 0234 / 302-3430
E-Mail: andreas.schwarzer@bergmannsheil.de

Robin Jopp
Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil gGmbH
Bürkle-de-la-Camp-Platz 1
44789 Bochum
Tel.: 0234 / 302-6125
E-Mail: robin.jopp@bergmannsheil.de

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360° TOP-Thema: Rettungsstelle:Stroke-Units + Schluckstörungen - Dysphagie

Medizin am Abend Berlin:  Schluckstörungen: Mehr als fünf Millionen Betroffene - Versorgungslage verbessern

Mehr als fünf Millionen Menschen in Deutschland leiden unter Schluckstörungen, die Tendenz ist steigend. 

Die Dysphagie, so die medizinische Bezeichnung, kann bei verschiedenen Krankheiten auftreten. 

Am häufigsten betroffen sind zwar Menschen nach einem Schlaganfall, wie eine Expertin im Vorfeld der 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie (DGHNO-KHC) berichtet. 

  • Aber auch bei Kindern und vor allem älteren Erwachsenen kommen Schluckstörungen vor. 
 
Bis zu 2 000-mal am Tag schluckt der Mensch, ohne darüber nachdenken zu müssen. 

Was für die meisten selbstverständlich erscheint, ist für viele nicht mehr möglich.


Je nach Altersgruppe leiden zwischen 1,7 und 11,3 Prozent aller Menschen unter Schluckstörungen“, berichtet Professor Christiane Hey, Chefärztin der Abteilung Phoniatrie und Pädaudiologie am Universitätsklinikum Marburg.

Für einen Betroffenen bedeutet eine Beeinträchtigung des Schluckens eine erhebliche Minderung der Lebensqualität, die eine psychische, soziale und gegebenenfalls berufliche Reintegration erschweren“, erklärt Professor Hey.

  • Bei Erwachsenen sind es häufig Tumoren im Kopf-Hals-Bereich, die für eine Dysphagie verantwortlich sind. 
  • Im Alter können Schluckstörungen im Rahmen von Demenzen auftreten. 

Die häufigsten Ursachen sind jedoch Schlaganfälle. 

„Gründe dafür, dass immer mehr Menschen an einer Dysphagie leiden, sind die zunehmende Altersstruktur unserer Gesellschaft, aber auch die verbesserte medizinische Akutversorgung“, erläutert Professor Hey.

  • „Wir sprechen hier nicht von Schluckstörungen, die im Rahmen von Infektionen auftreten, nicht von Sodbrennen oder Rachenschmerzen. 
Bei der hier angesprochenen Dysphagie gerät der Speisebrei beim versehentlichen Verschlucken in die Luftröhre. 

Dies kann zu einer gefährlichen Lungenentzündung führen, aber auch zu Fehl- und Mangelernährung“ warnt Frau Professor Hey.

  • Die Folge kann ein verlängerter Krankenhausaufenthalt sein, auch ein Versterben an einer Lungenentzündung aufgrund einer Dysphagie ist keine Seltenheit. 
Die Dysphagie führt zu einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität, die die psychische, soziale und manchmal auch berufliche Reintegration erschweren.

Zahlen zu den volkswirtschaftlichen Kosten in Deutschland gäbe es bislang nicht.

Für die USA bezifferte eine Studie den ökonomischen Einfluß einer Schluckstörung auf 547.307.964 US-Dollar im Jahr.

„Kosten, die darauf zurückzuführen sind, dass die Dysphagie nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wurde“, sagt die Expertin.

Professor Hey verweist auf die guten Erfahrungen in der Behandlung von Schlaganfallpatienten. 
Die meisten Stroke-Units betreiben heute eine Dysphagiediagnostik und –therapie.

„Für Schluckstörungen infolge einer Kopf-Hals-Tumor-Erkrankung sind umfassende Versorgungskonzepte erstellt“, sagt Professor Hey. „Und auch das Schlucken des alternden multimorbiden Menschen ist zunehmend Gegenstand der klinischen Versorgung und Forschung.“

In anderen Bereichen fehle es jedoch noch an Versorgungsstrukturen.

Professor Hey nennt hier Schluckstörungen nach Langzeitbeatmungen auf Intensivstationen oder Schluckstörungen im Kindesalter. 

Die vielfältigen Ursachen für eine Schluckstörung sind der Grund, dass so viele und unterschiedliche medizinische wie therapeutische Fachdisziplinen gebunden werden, „wie bei kaum einer anderen Erkrankung“, so Frau Professor Hey.


Sie sieht hier auch vor allem die HNO-Ärzte gefordert:

„Schluckstörungen waren, sind und werden zunehmend ein zentrales Kerngebiet der HNO-Heilkunde. 

Das Ziel muss die Etablierung einer flächendeckenden Versorgung aller Betroffenen sein.“

Über Ursachen und Therapiemöglichkeiten von Schluckstörungen sowie die Versorgungslage in Deutschland spricht die Expertin auf der morgigen Pressekonferenz in Düsseldorf anlässlich der 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNO-KHC).




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Mein Hippocampus - Wächter meiner Erinnerungen

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Studie zeigt, wie das Gehirn in den Merkmodus schaltet

Forscher aus Deutschland und den USA haben einen wichtigen Mechanismus identifiziert, mit dem das Gedächtnis vom Erinnerungs- in den Merkmodus umschaltet. 

Die Studie wirft möglicherweise auch ein neues Licht auf die zellulären Ursachen von Demenzerkrankungen. 

Die Arbeit stand unter Federführung der Universität Bonn und des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE). Sie erscheint im renommierten Fachblatt „Neuron“. 
 Bei  neuen Eindrücken geben bestimmte Nervenzellen über ihre Fortsätze (im Bild grün) Acetylcholin in den Hippocampus ab. Die Astrocyten (rot) setzen den Botenstoff Glutamat frei.
Bei neuen Eindrücken geben bestimmte Nervenzellen über ihre Fortsätze (im Bild grün) Acetylcholin in den Hippocampus ab. Die Astrocyten (rot) setzen den Botenstoff Glutamat frei. (c) Foto: Milan Pabst & Oliver Braganza/Uni Bonn
 
Die Schaltzentrale des Gedächtnisses trägt aufgrund ihrer Form den poetischen Namen „Hippocampus“, zu Deutsch „Seepferdchen“.

  • In dieser Gehirnregion gehen ständig neue Sinneseindrücke ein, die gespeichert werden sollen. Gleichzeitig ist der Hippocampus aber auch der Wächter über die Erinnerungen: 
  • Er ruft bereits gespeicherte Informationen aus den Tiefen des Gedächtnisses ab.

Der Hippocampus ist also ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. 

Und wie in einer Großstadt zur rush hour bedarf es auch hier einer ordnenden Hand, um die gegenläufigen Informationsströme zu lenken. Die Forscher aus Bonn, Los Angeles und Palo Alto haben nun einen solchen Verkehrspolizisten im Gedächtnis identifiziert: 

Bestimmte Zellen im Gehirn, die hippocampalen Astrozyten, sorgen dafür, dass die neuen Informationen Vorfahrt bekommen

Das Gedächtnis schaltet also in den Merkmodus; die bereits gespeicherten Erinnerungen müssen dagegen warten.

Die Astrozyten sind aber selbst lediglich Befehlsempfänger: 

Sie reagieren auf den Nervenbotenstoff Acetylcholin. 

Dieser wird vor allem in neuen Situationen freigesetzt.

Seit einigen Jahren schon ist bekannt, dass Acetylcholin das Speichern neuer Informationen befördert.  

Auf welche Weise dies geschieht, war bislang erst teilweise bekannt. 

„Wir konnten in unserer Arbeit erstmals zeigen, dass Acetylcholin Astrozyten anregt, die daraufhin ihrerseits den Botenstoff Glutamat freisetzen können“, erklärt Milan Pabst, der am Labor für experimentelle Epileptologie der Universität Bonn promoviert. 

„Das Glutamat aktiviert dann bestimmte Nervenzellen, die das Abrufen von Erinnerungen hemmen.“

Die Forscher um den Epileptologen Prof. Dr. Heinz Beck haben Nervenzellen genetisch so verändert, dass sie durch Licht aktiviert werden konnten und dann Acetylcholin freisetzten. 

Mit diesem Trick konnten sie den Mechanismus in Hirnschnittpräparaten aufklären. „Wir haben in unserer Arbeit aber ebenfalls nachgewiesen, dass im Gehirn lebender Mäuse Acetylcholin den gleichen Effekt auf die Aktivität der Neurone hat“, erläutert Pabsts Kollege Dr. Holger Dannenberg.

Astrozyten wurden lange Zeit unterschätzt

Interessant ist dieses Ergebnis auch deshalb, weil Astrozyten selbst gar keine Nervenzellen sind. 

Sie zählen zu den so genannten Gliazellen. Diese galten noch bis zur Jahrtausendwende als tumbe Toren – lediglich dazu da, den eigentlichen Stars des Gehirns, den Neuronen, mechanischen Halt zu geben.

In den letzten Jahrzehnten hat sich mehr und mehr herauskristallisiert, dass dieses Bild bei Weitem nicht korrekt ist. 

  • So weiß man inzwischen, dass Astrozyten Neurotransmitter – also die Botenstoffe, über die sich Neuronen miteinander austauschen – ausschütten oder auch aus dem Gehirn entfernen können. 
„Dass die Astrocyten über den nun entdeckten Mechanismus in zentrale Gedächtnis-Prozesse eingebunden sind, war aber bislang unbekannt“, erklärt Prof. Beck. In diesen Zusammenhang passt allerdings eine Beobachtung von US-Wissenschaftlern aus dem Jahr 2014: 

Wenn die Funktion von Astrozyten gehemmt wird, wirkt sich das demnach negativ auf die Wiedererkennung von Objekten aus.

Möglicherweise werfen die Ergebnisse auch ein neues Licht auf die zellulären Ursachen von Gedächtnisstörungen. 

  • So gibt es Hinweise darauf, dass die kontrollierte Ausschüttung von Acetylcholin bei Patienten mit Alzheimer-Demenz gestört ist. 

„Ob der von uns entdeckte Mechanismus ebenfalls beeinträchtigt ist, haben wir allerdings nicht untersucht“, betont Pabst.

Publikation: Milan Pabst, Oliver Braganza, Holger Dannenberg, Wen Hu, Leonie Pothmann, Jurij Rosen, Istvan Mody, Karen van Loo, Karl Deisseroth, Albert Becker, Susanne Schoch, Heinz Beck: Astrocyte intermediaries of septal cholinergic modulation in the hippocampus; Neuron, DOI: 10.1016/j.neuron.2016.04.003





Milan Pabst vom Labor für Experimentelle Epileptologie der Universität Bonn.
Milan Pabst vom Labor für Experimentelle Epileptologie der Universität Bonn. © Foto: Barbara Frommann/Uni Bonn


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