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Nudging: Schockbilder auf Zigarettenschachteln

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Nudging und Co: Neue Strategien der Politik im Präventionsstaat

  • Nudging, also das Anstoßen von Entscheidungen mit dem Ziel, gesünder und nachhaltiger zu leben, ist mittlerweile auch in Deutschland angekommen. 
In der deutschen Politik gibt es immer mehr Beispiele, wie das Verhalten von Menschen auf vorhersagbare Weise beeinflusst werden soll, ohne dabei auf Verbote und Gebote zurückzugreifen. 

Seit Mai 2016 sollen etwa Schockbilder auf Zigarettenschachteln für einen Rückgang des Tabak-Konsums sorgen. Kathrin Loer beschäftigt sich aus wissenschaftlicher Sicht unter anderem mit dem Nudging, aber auch mit anderen Formen politischer Steuerung, die zunehmend durch verhaltenswissenschaftliche Erkenntnisse geprägt werden. 

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Die Bekämpfung des Eichen - Prozessionsspinners – erfolglos?

 
Wenn Dr. Kathrin Loer sich vorgenommen hat, mehr Obst zu essen, dann nimmt sie morgens eine Dose mit Apfelstücken mit zur Fernuniversität in Hagen.

Das Obst vorzuschneiden ist ihre persönliche Form von Nudging. 

 „Es ist dann realistischer, dass ich den Apfel auch wirklich esse.“

Schockbilder auf Zigarettenschachteln

Die 36-jährige Expertin für Gesundheits- und Verbraucherpolitik forscht und lehrt seit drei Jahren an der FernUniversität in Hagen und schreibt ihre Habilitation über Politik im Präventionsstaat im Lehrgebiet Politikwissenschaft III: Politikfeldanalyse & Umweltpolitik (Prof. Dr. Annette Elisabeth Töller).

„Politische Instrumente zur Vermeidung individueller Gesundheitsrisiken werden auf neue Weise inspiriert von der Verhaltensforschung“, erklärt Kathrin Loer. Mit ihrer Habilitation will sie zeigen, unter welchen Voraussetzungen die Politik in Deutschland Maßnahmen zur Vermeidung individueller Gesundheitsrisiken beschließt. „Warum kommt es zu politischen Entscheidungen, die sich in Verbraucherentscheidungen einmischen?“, fragt Kathrin Loer mit dem Fokus auf gesundheitliche Risiken wie Rauchen, Alkohol, Ernährung oder fehlende Bewegung.

Beispiele aus unterschiedlichen Ländern
Neben der Erarbeitung eines theoretischen Modells zu politischen Instrumenten, das den Einfluss verhaltenswissenschaftlicher Erkenntnisse berücksichtigt (darunter auch Nudging), sind zusätzlich Experten-Interviews mit Wortführerinnen und Wortführern aus der Umsetzungsdebatte in Deutschland, England und Dänemark geplant.

„Es gibt derzeit eine Arbeitsgruppe im Kanzleramt, auf deren Ergebnisse ich schon gespannt bin“, sagt Loer mit Blick auf die aktuelle Diskussion. Diese wird stark geprägt durch den Vorwurf, die Bürgerinnen und Bürger würden manipuliert. Daher wird sie Beispiele aus unterschiedlichen Ländern erfassen und auswerten, in denen verhaltenswissenschaftliche Regulierung und vor allem das Nudging sehr aktiv eingesetzt werden.

Diskutiert wird die Vermeidung von Gesundheitsrisiken unter dem Stichwort Präventionspolitik in vielen industrialisierten Ländern. Die politischen Maßnahmen, die daraus resultieren, sind allerdings sehr verschieden. Loer verweist beispielsweise auf die Debatte zur Regulierung von Zucker und erste Kampagnen zur Einschränkung des Zuckerkonsums, etwa in den USA, Australien und Mexiko. „Warum kommt es in Deutschland nicht dazu, dass Süßigkeiten ähnlich reguliert werden wie Zigaretten?“, fragt sie. Eine Bewertung, ob dies wünschenswert oder gut und richtig ist, wird sie in ihrem Projekt nicht vornehmen, stattdessen will sie politische Prozesse erklären.

Politische Strategieberatung für Unternehmen
Neben der Sicht der Wissenschaft kennt die Habilitandin der FernUni auch die Seite von Politik und Wirtschaft. Denn nach ihrer Promotion an der Universität Osnabrück über Produktionsmodelle in der internationalen Automobilwirtschaft stieg sie in Berlin in die politische Strategieberatung für Unternehmen ein – mit dem Schwerpunkt Gesundheitspolitik. „Das war eine sehr interessante Erfahrung“, blickt sie zurück. „Aber ich habe schnell gemerkt, dass ich zurück in die Wissenschaft möchte. Forschung und Lehre an der FernUniversität, das ist für mich eine Herzensangelegenheit.“



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Heute abend: Die Sieger stehen bereits fest: Adidas Runners City Night Berlin (Vattenfall City-Nacht)

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Wie sich Beziehungsstatus und Selbstwertgefühl beeinflussen

Erfahrungen in Partnerschaften und das Selbstwertgefühl von Menschen beeinflussen sich gegenseitig: 

Das Selbstwertgefühl einer Person trägt zu Erfolg und Misserfolg im Lebensbereich Partnerschaft bei, während positive und negative Erfahrungen in Partnerschaften wiederum das Selbstwertgefühl der Person verändern.

Das sind die zentralen Ergebnisse einer Studie von Forschenden des Instituts für Psychologie der Universität Bern, die nun in der renommierten Fachzeitschrift «Journal of Personality and Social Psychology» publiziert wurde. 

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachLink: Der „Fachinformationsdienst (FID) Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung 
 
  • Das Selbstwertgefühl von Menschen steigt typischerweise im jungen und mittleren Erwachsenenalter an, bevor es seinen Höhepunkt im Alter von etwa 50 bis 60 Jahren erreicht. 

Unklar ist bisher jedoch, welche Ereignisse dazu führen, dass manche Personen besonders positive Veränderungen beim Selbstwertgefühl erleben, während bei anderen der Entwicklungsverlauf weniger positiv ist.

Erfahrungen in Partnerschaften beeinflussen das Selbstwertgefühl
In einer dreijährigen Studie mit über 9000 Personen im Alter von 15 bis 37 Jahren haben Eva C. Luciano und Ulrich Orth vom Institut für Psychologie an der Universität Bern nun gezeigt, dass sowohl der Beginn einer Partnerschaft als auch eine Trennung das Selbstwertgefühl von Menschen beeinflusst. Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer, die eine neue Partnerschaft begannen, zeigten einen deutlichen Anstieg im Selbstwertgefühl, wenn die Partnerschaft mindestens ein Jahr lang andauerte. Im Gegensatz dazu veränderte eine kurze Partnerschaft von geringer Beziehungsqualität das Selbstwertgefühl nicht. Luciano stellt zudem fest, dass das Ende einer Beziehung keine langfristigen Auswirkungen hat: «Erfreulicherweise führten Trennungen nur zu vorübergehenden Verringerungen im Selbstwertgefühl. Typischerweise hatte sich das Selbstwertgefühl bereits ein Jahr nach der Trennung wieder erholt».

Selbstwertgefühl beeinflusst die Zukunft einer Partnerschaft

Das Selbstwertgefühl ist jedoch nicht nur eine Folge von Erfahrungen in Partnerschaften, sondern auch eine Ursache für das Gelingen bzw. Scheitern von Partnerschaften. So gingen Singles, die zu Beginn der Studie ein hohes Selbstwertgefühl hatten, mit grösserer Wahrscheinlichkeit eine Partnerschaft ein. Und bei Studienteilnehmerinnen und -teilnehmern , die in einer Partnerschaft waren, kam es häufiger zu einer Trennung, wenn sie zu Beginn der Studie ein niedriges Selbstwertgefühl hatten. Die Qualität der Beziehung zwischen den Partnern erklärte, auf welche Weise das Selbstwertgefühl das Schicksal von Partnerschaften beeinflusst: «Während ein hohes Selbstwertgefühl die Beziehungszufriedenheit fördert und die Häufigkeit und Intensität von Beziehungskonflikten reduziert, führt ein niedriges Selbstwertgefühl zu einer schlechteren Beziehungsqualität und so im Extremfall dazu, dass die Beziehung zerbricht», erklärt Luciano. Frühere Studien aus der Arbeitsgruppe um Ulrich Orth zeigen ausserdem, dass nicht nur das eigene Selbstwertgefühl die Zufriedenheit in einer Partnerschaft beeinflusst. So neigen Personen mit niedrigem Selbstwertgefühl beispielsweise dazu, in übertriebener Art und Weise Bestätigung beim Partner zu suchen, oder sich in schwierigen Situationen zu sehr oder vorschnell vom Partner zurückzuziehen, was die Beziehungszufriedenheit des Partners verringert.

Personen mit hohem Selbstwertgefühl hingegen haben häufig bessere Fähigkeiten, ihren Partner beziehungsweise ihre Partnerin emotional zu unterstützen und so die die Partnerschaft zu stärken.

Keine Effekte für Heirat

  • In der Studie fand sich hingegen kein Zusammenhang zwischen Heirat und Selbstwertgefühl. 

Studienteilnehmer, die bereits in einer Partnerschaft waren und heirateten, zeigten als Reaktion auf die Heirat keine Veränderung im Selbstwertgefühl.

Umgekehrt hatte das Selbstwertgefühl auch keinen Einfluss darauf, ob Personen heirateten oder ohne Trauschein mit einem Partner zusammenlebten. Die Forschenden vermuten, dass diese Befunde auf die in unserem Kulturkreis verringerte gesellschaftliche Bedeutung der Ehe zurückzuführen sind.

 «Für das Selbstwertgefühl der heutigen jungen Erwachsenen scheint die Erfahrung des Beginns einer Partnerschaft weitaus wichtiger zu sein als die formale und rechtliche Anerkennung dieser Beziehung durch die Heirat», so Luciano.

Angaben zur Publikation:

Luciano, E. C., & Orth, U. (2016). Transitions in romantic relationships and development of selfesteem. Journal of Personality and Social Psychology. Advance online publication. http://dx.doi.org/10.1037/pspp0000109

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360° TOP-Hinweis: GenderMedizin: Blutfette - Fettstoffwechselstörungen - Blutlipidmuster

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Mehr als nur der kleine Unterschied: Männer und Frauen variieren auffällig in punkto Blutfette

Ein Fünftel aller Deutschen weist Fettstoffwechselstörungen auf, an deren Folgen durch Herzinfarkt und andere Gefäßerkrankungen etwa die Hälfte aller Menschen stirbt.
  • In einer Studie an jungen gesunden Männern und Frauen haben Forscher der Medizinischen Klinik und Poliklinik 3 des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus und des Max-Planck-Instituts für Molekulare Zellbiologie und Genetik jetzt in Dresden herausgefunden, dass sich Männer und Frauen wesentlich stärker in ihren Blutfetten unterscheiden als bisher angenommen. 

Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Wissenschaftler in der aktuellen Ausgabe der bei "nature" erscheinenden Scientific Reports. 

Mit einer Massenspektrometrie kann die Blutfettanalyse vorgenommen werden.
Mit einer Massenspektrometrie kann die Blutfettanalyse vorgenommen werden.
Stephan Wiegand / Medizinische Fakultät TU Dresden, Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit und Marketing 
  • Bei einem Teil der Männer zeigten die Analysen darüber hinaus, dass bei noch normalen Blutfettwerten bereits frühe Anzeichen eines gestörten Fettstoffwechsels erkennbar waren, die die Gefahr einer späteren Gefäßschädigung in sich trugen. 
  • Dramatische Veränderungen der Blutlipidmuster wurden bei Frauen durch die Einnahme oraler Kontrazeptiva beobachtet, die auf eine Reizung der Leberzellen zurückzuführen war. 
Der Einsatz moderner Analysentechnik soll in Zukunft dazu dienen, Veränderungen des Blutlipidmusters frühzeitig zu erkennen, um Schäden an Gefäßen und Organen effizient vorbeugen zu können.

Reicht aber die Bestimmung von Cholesterol und Triglyceriden im Blut aus, um das individuelle Risiko zu erkennen? 

Was sind die molekularen Grundlagen von Fettstoffwechselstörungen?

Das sind die Fragen, mit denen sich derzeit Professor Jürgen Gräßler, Leiter des Bereiches für Pathologische Biochemie der Medizinischen Klinik 3 an der TU Dresden, befasst. Er sagt: „Mittels moderner Analysemethoden wie der Massenspektrometrie lassen sich heute bereits schon mehr als 280 verschiedene Fettmoleküle im Blut bestimmen. 

Unklar ist allerdings noch, welche dieser Moleküle die wichtigen Informationen über Krankheitsentstehung und deren Verlauf liefern.“ Um diese Frage beantworten zu können, ist die Definition eines „gesunden Blutfettmusters (Lipidoms)“ von entscheidender Bedeutung.

Genau jener Problemstellung widmeten sich Forschungsgruppen der Medizinischen Klinik und Poliklinik III des Universitätsklinikums Dresden unter der Leitung von Klinikdirektor Professor Stefan R. Bornstein und Professor Jürgen Gräßler, in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlerteams des Dresdener Max-Planck-Instituts für Molekulare Zellbiologie und Genetik unter der Leitung von Dr. Andrej Shevchenko, und der Firma „Zora Biosciences“ aus Finnland.

Umfangreiche klinische und klinisch-chemische Untersuchungen zum Ausschluss jeglicher Art von Begleiterkrankungen wurden durchgeführt, um eine homogene Population gesunder junger Frauen und Männer zu etablieren, die sich für die Bestimmung einer normalen biologischen Variabilität, der Untersuchung von Geschlechtsunterschieden und generellen Einflussfaktoren auf das Blutfettmuster eignete.

Das erste und in diesem Umfang unerwartete Ergebnis war, dass sich 112 der 281 gemessenen Blutfettmoleküle hochsignifikant zwischen Frauen und Männern unterschieden. Für neu zu planende Untersuchungen des Blutfettmusters bedeutet das strikte separate Analysen für Frauen und Männer, die durch statistische Verfahren gemischtgeschlechtlicher Untersuchungsgruppen allein nicht realisiert werden können.

Eine weitere Überraschung, so Professor Gräßler: „Nach einer gesonderten Auswertung der Blutfettprofile von Frauen, die orale Kontrazeptiva einnahmen, haben wir plötzlich gesehen, dass die bisher stoffwechselmäßig als harmlos angesehenen Präparate doch eine Auswirkung auf den Fettstoffwechsel haben.

  • Es kam zu auffälligen Veränderungen, die auf eine Reizung der Leberzellen und einer damit einhergehenden allgemein erhöhten Entzündungsaktivität schließen lassen.“ 
  • Persönliche Berichte von Frauen, die nach Beginn der Einnahme von Kontrazeptiva über eine Zunahme des Körperfetts klagten, stützen diesen Befund. Der gravierende Effekt der oralen Kontrazeption auf das Blutfettmuster ist ein zentrales Einflussmoment, das bei künftigen Studien unbedingt Beachtung finden muss.

Eine grundlegend neue Erkenntnis ergab sich aus der Charakterisierung einer Subpopulation von Männern, die sich nach komplexen mathematischen Analysen, die am Biotechnologischen Zentrum der TU Dresden (BIOTEC) durch die Gruppe für Biomedizinische Kybernetik unter Leitung von Dr. Carlo V. Cannistraci durchgeführt wurden, herauskristallisiert hatte.

Diese Gruppe von Männern, die circa 20 Prozent aller untersuchten Männer ausmachte, zeichnete sich durch Veränderungen des Blutfettmusters aus, wie sie in wesentlich stärkerer Ausprägung bei Patienten mit metabolischem Syndrom beobachtet werden.

Bemerkenswert dabei ist besonders, dass diese Männer zu diesem Zeitpunkt einen normalen Body-Mass-Index und normale (klinisch-chemische) Blutfettwerte hatten. Die biochemische Signatur für das metabolische Syndrom ist demzufolge lange vor dessen klinischer Ausprägung vorhanden. Auch bei den Frauen war diese Konstellation erkennbar, allerdings deutlich seltener.

Diese aktuelle Untersuchung belegt, dass durch die Kombination von systematischer, anspruchsvoller klinischer Arbeit mit ausgefeilter analytischer Technik im Rahmen einer internationalen Zusammenarbeit eine wesentliche Vertiefung unseres Wissens zum Fettstoffwechsel erreicht werden konnte, die eine weitreichende Wirkung für zukünftige Untersuchungen haben wird.

Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Wissenschaftler in der aktuellen Ausgabe der bei "nature" erscheinenden Scientific Reports:
Susanne Sales, Juergen Graessler, Sara Ciucci, Rania Al-Atrib, Terhi Vihervaara, Kai Schuhmann, Dimple Kauhanen, Marko Sysi-Aho, Stefan R. Bornstein, Marc Bickle, Carlo V. Cannistraci, Kim Ekroos & Andrej Shevchenko: Gender, Contraceptives and Individual Metabolic Predisposition Shape a Healthy Plasma Lipidome; in: Scientific Reports 6, Article number: 27710 (2016), doi:10.1038/srep27710

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360° TOP-Hinweis: Rettungsstelle-KANZEL: Medizinische Versorgung bei Amoklauf in München

Medizin am Abend Berlin Fazit: Medizinische Versorgung durch TraumaNetzwerk bei Amoklauf in München vorbildlich

Der Amoklauf in München hat aus Sicht der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. (DGU) erneut die große Bedeutung des TraumaNetzwerkes DGU® (TNW) unter Beweis gestellt. 

„Durch die qualitativ hochwertige und flächendeckende medizinische Versorgung innerhalb der TraumaNetzwerke München Oberbayern-Nord und -Süd konnten die schwerverletzten Opfer in den jeweiligen Traumazentren schnellstmöglich und optimal behandelt werden“, sagt der Generalsekretär der DGU Professor Dr. Reinhard Hoffmann. 

  • Die Vorkommnisse in München zeigen aber auch, dass Terroranschläge und Amokläufe eine völlig neue Herausforderung an die Notfallmedizin und die Einsatzkräfte stellen. 
 
Trotz der komplexen und teilweise unübersichtlichen Informationslage funktionierte die Versorgung der Schwerverletzten aufgrund der bestehenden standardisierten und strukturierten Notfallpläne im Rahmen der TraumaNetzwerke München Oberbayern-Nord und -Süd vorbildlich.

Unmittelbar nach Alarmierung von Polizei und Rettungskräften wurden an verschiedenen Kliniken innerhalb der TraumaNetzwerke der Katastrophenalarm beziehungsweise der MANV-Alarm (Massenanfall von Verletzten) ausgelöst.
Beispielsweise an der Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie am Klinikum rechts der Isar: Binnen kürzester Zeit waren nach Alarmierung durch die Klinikleitung 150 zusätzliche Mitarbeiter freiwillig in die chirurgische Notaufnahme gekommen, um die diensthabenden medizinischen Teams in der akuten Krisensituation zu unterstützen. „Unsere Mitarbeiter haben in dieser dramatischen Situation einen beispiellosen und professionellen Einsatz gezeigt und eine beeindruckende Solidarität bewiesen“, sagt Professor Dr. Peter Biberthaler, Leiter der Unfallchirurgie am Klinikum rechts der Isar.

Im Zuge des Katastrophenalarms wurden unter der Leitung von Biberthaler sofort acht Schockraum-Teams sowie zehn Not-Operations-Teams gebildet, um parallel operieren zu können. Vorsorglich wurden zusätzliche Intensivplätze bereitgehalten. Auch Seelsorger waren im Einsatz. Die Notfallmedizin in dem zertifizierten, überregionalen Traumazentrum des Klinikums rechts der Isar war vorbildlich, so der Unfallchirurg. Ebenso beispielhaft verlief die Traumaversorgung in den Traumazentren der Traumanetzwerke München Oberbayern-Süd. „Wir können der Bevölkerung leider nicht die Sorge nehmen, dass Amokläufe und Terroranschläge geschehen, aber wir können mit unseren TraumaNetzwerken schwerverletzten Menschen rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr schnellstmöglich die beste medizinische Versorgung garantieren“, betont Biberthaler, der zugleich Präsidiumsmitglied der DGU ist.

Hintergrund:
Jährlich erleiden in Deutschland ca. 33.000 Menschen schwere Verletzungen bei Verkehrs-, Arbeits- oder Freizeitunfällen. Ihre Rettung und Behandlung ist ein Wettlauf gegen die Zeit, bei dem jeder Handgriff sitzen muss. Im Jahr 2006 schrieben Unfallchirurgen die optimalen Bedingungen für die Versorgung von Schwerverletzten im Weißbuch Schwerverletztenversorgung fest und gründeten die Initiative TraumaNetzwerk DGU® (TNW). Ziel ist es, jedem Schwerverletzten an jedem Ort zu jeder Zeit bestmögliche Überlebenschancen unter standardisierten Qualitätsmaßstäben zu bieten und auch außerhalb der Ballungszentren eine optimale Versorgung zu gewährleisten.

Rund 600 Traumazentren erfüllen die Qualitätsvorgaben der DGU und sind in 51 zertifizierten TraumaNetzwerken zusammengeschlossen.

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Susanne Herda und Stefanie Becker
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Patientensicherheit

Grundsätze

Traumatisierte Bundeswehrsoldaten

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Neue „CoachPTBS“-App für traumatisierte Bundeswehrsoldaten

Um Soldaten nach belastenden Einsätzen bestmöglich zu unterstützen, hat die Klinik für Psychotherapie und Psychosomatik am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden gemeinsam mit der Universität der Bundeswehr München und dem Bundeswehrkrankenhaus Berlin eine Smartphone-App entwickelt. 

Die Software „CoachPTBS – Wegweiser bei psychischen Einsatzfolgestörungen“ soll Betroffenen und ihren Angehörigen die Hilfesuche erleichtern. In den Kategorien „Informieren“, „Symptome bearbeiten“, „Selbsteinschätzung“, „Stimmungslogbuch“ und „Unterstützung finden“ können sich die Betroffenen umfangreich über das Krankheitsbild informieren und den eigenen Gesundheitszustand überprüfen. 

Dr. Julia Schellong, Leitende Oberärztin der Psychotraumatologie an der Klinik für Psychotherapie und Psychosomatik des Universitätsklinikums Dresden, initiierte die Entwicklung der „CoachPTBS“-App. Dr. Julia Schellong, Leitende Oberärztin der Psychotraumatologie an der Klinik für Psychotherapie und Psychosomatik des Universitätsklinikums Dresden, initiierte die Entwicklung der „CoachPTBS“-App.
Felix Koopmann / Uniklinikum Dresden
 
Die von Dr. Julia Schellong, Leitende Oberärztin der Traumaambulanz am Uniklinikum Dresden, und ihrem Team entwickelte Software ist ab sofort kostenfrei im Apple App-Store und Googles Playstore zum Download erhältlich.

„Seit dem Afganistan Einsatz sind posttraumatische Belastungsstörungen auch in der Deutschen Bundeswehr ein wichtiges Thema. Dennoch sind sich Soldaten nach Auslandseinsätzen nicht immer sicher, ob sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen sollten“, weiß Dr. Julia Schellong. „Um diese Hemmschwelle zu senken, haben wir in Kooperation mit dem Bundeswehrkrankenhaus Berlin und der Universität der Bundeswehr München die „CoachPTBS“-App entwickelt.“ Neben einem umfangreichen Angebot, das Wege in die medizinische Behandlung aufzeigt und Informationen über die Erkrankung bereithält, bietet die Software auch die Möglichkeit zur Selbsteinschätzung und über eine Symptomauswahl lassen sich direkt in der App erste Maßnahmen zur Behandlung ergreifen. „Leidet der Patient etwa an Schlafstörungen, Nachhallerinnerungen oder Ängsten kann ihm die Applikation mit Entspannungsübungen erste Hilfen anbieten, um das persönliche Belastungslevel zu senken. Dieses Vorgehen ersetzt zwar nicht die Behandlung durch einen Arzt oder Psychologen, doch es kann Betroffene aktiv bei der Bewältigung einer Traumatisierung unterstützen“, so Julia Schellong.

Als Vorbild diente den Dresdner Medizinern die App „PTSD Coach“, die bereits in den USA und Australien erfolgreich eingesetzt wird. Basierend auf den Erfahrungen der internationalen Kollegen entwickelten die Mediziner der Psychotraumatologie am Uniklinikum Dresden von April 2015 bis Juli 2016 ein deutschsprachiges Äquivalent mit Anpassungen an den hiesigen Kulturraum und einigen Erweiterungen. Prof. Kerstin Weidner, Direktorin der Klinik für Psychotherapie und Psychosomatik, verspricht sich von der neuentwickelten Software ähnliche Erfolge wie in den USA: „Wir gehen nach wie vor von einer hohen Dunkelziffer an PTBS-Betroffenen aus und hoffen, dass wir mit dem mobilen Angebot Einsatzrückkehrer dabei unterstützen, die Behandlung ihrer Traumatisierung aktiv anzugehen.“ Am 5. Juli 2016 wurde sie im Rahmen des Forums „Gemeinsam für die Menschen in unserer Bundeswehr“ feierlich im Bundesministerium der Verteidigung unter Anwesenheit der Ministerin, Dr. Ursula von der Leyen, vorgestellt.

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Klinik und Poliklinik für Psychotherapie und Psychosomatik
Direktorin: Prof. Dr. med. Kerstin Weidner,
Dr. med. Julia Schellong
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Schichttaugliche Mitarbeiter? noch eingeschränkt Schicht- und Nachtarbeit leisten können?

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Gute Schichtarbeit in gesunden Organisationen

Schichtarbeit so zu gestalten, dass die Mitarbeiter gesund bleiben und den Beruf besser mit Familie und sozialem Leben vereinbaren können – das ist das Ziel eines neu gestarteten, von der Bundesregierung im Rahmen der Initiative Neue Qualität der Arbeit geförderten Modellvorhabens. 

Dabei werden vorbildliche praxistaugliche Lösungen gemeinsam mit Unternehmen aus der Industrie, des Gesundheitswesens und der Energieerzeugung entwickelt. Die Koordination und wissenschaftliche Begleitung des Projekts wird durch das Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft (iso) in Saarbrücken durchgeführt.  
  • Seit den 1990er Jahren nimmt der Anteil der Beschäftigten in Deutschland, die regelmäßig Schichtarbeit leisten, kontinuierlich zu. 
  • Mehr als drei Millionen Menschen arbeiten regelmäßig nachts, was mit besonderen körperlichen und psychischen Belastungen verbunden ist. 
Angesichts des demografischen Wandels setzt das neue, vom Bundesarbeitsministerium für drei Jahre finanzierte Vorhaben an dem Problem vieler Unternehmen an, eine wachsende Zahl von meist älteren Beschäftigten adäquat einzusetzen, die nur noch eingeschränkt Schicht- und Nachtarbeit leisten können. 

Je mehr Mitarbeiter aufgrund gesundheitlicher Probleme nicht mehr für Schichtarbeit verfügbar sind, desto schwieriger wird der Ersatz durch (noch) „schichttaugliche“ Mitarbeiter, für die in der Konsequenz die Arbeitszeitbelastungen und gesundheitliche Risiken ansteigen.

Der Ansatzpunkt des Projekts besteht darin, diese potentielle Negativspirale zu stoppen.

Das Vorhaben soll neues, anwendungsorientiertes Wissen gewinnen und mit den Beteiligten in den Betrieben innovative personalpolitische Handlungsansätze und Gestaltungsstrategien entwickeln. Von den Ergebnissen sollen verantwortliche Führungskräfte in Unternehmen, Beschäftigte und Interessenvertretungen wie auch Experten und Multiplikatoren in Verbänden, Gewerkschaften und Forschung profitieren. 

Neben dem iso-Institut wirken im Projektverbund namhafte Unternehmen aus verschiedenen Branchen mit: die SHG Klinik Völklingen aus dem Gesundheitssektor, Arcelor Mittal in Bremen aus der Stahlindustrie, Schaeffler Technologies in Homburg aus der verarbeitenden Industrie und STEAG in Saarbrücken aus der Energieerzeugung.

Das Vorhaben wird durch die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) fachlich begleitet und durch die Gesellschaft für soziale Unternehmensberatung (gsub) als Projektträger administriert.

zukünftig auch andere Unternehmen von den Projektergebnissen lernen können, findet ein breiter Transfer der Modellentwicklungen statt. Das Demographie Netzwerk (ddn), die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) und das regionale Demografie Netzwerk Saar (DNS) begleiten das Vorhaben mit ihrer Expertise und wirken als Transferpartner an der Verbreitung der Ergebnisse mit.

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Dr. Volker Hielscher Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V. (iso)



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Chronische Hepatitis C - Neue Medikamente

Medizin am Abend Berlin Fazit: Die neuen Medikamente zur Behandlung der chronischen Hepatitis C sind wirksam und sicher

Weitere Auswertungen aus dem Deutschen Hepatitis C-Register zeigen, dass die neuen, direkt antiviral wirkenden Medikamente zur Behandlung der chronischen Hepatitis C wirksam und sicher sind. Das gilt auch für Patienten, deren Hepatitis C mit den bisherigen Therapien nicht gut behandelt werden konnte. Dabei sind Kostenersparnisse möglich. 
 
Zwischen 200.000 und 500.000 Menschen in Deutschland sind mit dem Hepatitis C-Virus infiziert. Mit einer Heilung der chronischen Hepatitis C können Spätfolgen wie Leberzirrhose und Leberzellkrebs verhindert werden. Um die Behandlung der chronischen Hepatitis C zu optimieren und die Wirksamkeit der neuen Medikamente, die seit Anfang 2014 in Deutschland zugelassen wurden, zu prüfen, wurde das „Deutsche Hepatitis C-Register“ gestartet. Mit über 9.400 Patienten ist es eines der weltweit größten Register zu dieser Erkrankung. Für das Register hat die Deutsche Leberstiftung eine GmbH gegründet. Die „Leberstiftungs-GmbH Deutschland“ führt das Deutsche Hepatitis C-Register in Kooperation mit dem Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschlands e. V. (bng).

Prof. Heiner Wedemeyer, medizinischer Geschäftsführer der Leberstiftungs-GmbH, erläutert die Bedeutung des Deutschen Hepatitis C-Registers: „Damit wir Ärzte die neuen Medikamente zur Behandlung der Hepatitis C optimal einsetzen können, müssen nach der Zulassung der Arzneimittel weitere Daten erfasst und ausgewertet werden. Mit den im Register gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnissen können wir die Versorgung der Patienten, die an einer Hepatitis C erkrankt sind, enorm verbessern. Die Datenanalysen tragen auch zur Kostenersparnis bei. So konnten wir zeigen, dass für bestimmte Patientengruppe eine kürzere Therapiedauer zur Ausheilung führt und Therapieverlängerungen häufig nicht notwendig sind, was natürlich enorme Kosten sparen kann.“

Bereits im Jahr 2015 konnten mit den Daten aus dem Deutschen Hepatitis C-Register wichtige Erkenntnisse gewonnen werden. Auch im weiteren Verlauf des Registers wurde die Effektivität und Sicherheit der neuen Therapien für alle Genotypen des Hepatitis C-Virus bestätigt. Die neuen Medikamente sind auch bei der Behandlung von älteren Menschen und Patienten mit einer fortgeschrittenen Leberzirrhose wirksam und sicher. Da diese Patientengruppen bei den Zulassungsstudien nur in kleiner Zahl berücksichtigt wurden, ist dies ein wichtiges Ergebnis.

Patienten mit einer HIV/HCV-Koinfektion
Ein bemerkenswertes Ergebnis dieser Analyse zeigt sich in den Ausheilungsraten. Patienten, die an einer HIV/HCV-Koinfektion leiden, konnten mit den neuen Therapien genauso oft geheilt werden wie Patienten, die keine zusätzliche HIV-Infektion hatten. „Damit sind HIV/HCV-Koinfizierte in Bezug auf ihre HCV-Therapie nicht mehr (wie bisher) als schwer zu therapierende Patienten anzusehen. Das ist für die Behandlung weiterer Patienten extrem hilfreich“, erklärt Dr. Axel Baumgarten vom MVZ Finnländische Straße, Berlin, ein Koordinator dieser Auswertung. Von Bedeutung ist insbesondere, dass bei dieser Koinfektion wie auch bei HCV-Monoinfizierten eine Verkürzung der Behandlungsdauer prinzipiell möglich ist. 96,6% der Patienten mit einer HIV/HCV-Koinfektion, die mit einer achtwöchigen Therapie behandelt worden sind, konnten geheilt werden. Damit wurden auch die Therapiekosten deutlich reduziert.

Patienten mit einer Opiat-Substitutionstherapie
Ermutigend sind auch die Ergebnisse der Datenauswertung für Patienten mit einer Opiat-Substitutionstherapie. Die im Deutschen Hepatitis C-Register erhobenen Daten zeigen eine gute Effektivität der Therapie und eine befriedigende Therapietreue (Adhärenz) bei diesen Patienten, die besonders häufig mit HCV infiziert sind.

Weitere Erkenntnisse für Praxis
Weiterhin erfasst das Register Daten, deren Analysen für die Praxis wichtige Detailfragen klären. Von Bedeutung ist beispielsweise, dass der Nachweis von minimalen Restvirusmengen am Ende der Behandlung kein Risiko für einen Rückfall darstellt. Mit dieser Erkenntnis können unnötige und teure Therapieverlängerungen vermieden werden.

Die Daten aus dem Deutschen Hepatitis C-Register zeigen auch, dass mit einfach zu bestimmenden Routine-Blutwerten ein Rückschluss auf die Umbildung der Leber möglich ist. Der APRI-Score (Aspartate aminotransferase to Platelet Ratio Index), der mit Hilfe des GOT-Wertes und der Thrombozytenzahl berechnet wird, ist sehr verlässlich für den Ausschluss einer Leberzirrhose. Das ergibt die Auswertung der Daten von über 1.700 Patienten, bei denen die durchgeführten Messungen der Leberelastizität eine deutliche Korrelation zu den Blutwerten bzw. dem daraus zu errechnenden APRI-Score zeigt. Prof. Dr. Mireen Friedrich-Rust vom Universitätsklinikum Frankfurt, die diese Auswertung betreut hat, erläutert die Relevanz: „Dieses Resultat ist für die Praxis sehr hilfreich. Oft ist keine Leberelastizität-Messung verfügbar und eine Biopsie nicht ohne Risiko möglich. Dann können die Kollegen anhand von in der Routine bestimmten Blutwerten den Zustand der Leber in Hinblick auf eine mögliche Leberzirrhose beurteilen.“

„Mit diesen Auswertungen konnten wir wieder zeigen, dass dieses Register enorm wichtig ist für die Behandlung von Patienten mit einer Hepatitis C, nicht nur in Deutschland. Das Deutsche Hepatitis C-Register ist weltweit eine der wichtigsten Datenquellen für die Verbesserung der Hepatitis C-Therapie“, betont Dr. Dietrich Hüppe, wissenschaftlicher Leiter des Registers. „Wir danken den Patienten, die ihre Daten zur Verfügung stellen, allen Ärzten sowie den Studienassistenzen, die in diesem Register mitwirken.“

Finanziell unterstützt wird das Register von den Firmen AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG, Bristol-Myers Squibb GmbH & Co.KGaA, Gilead Sciences GmbH, Janssen-Cilag GmbH, MSD Sharp & Dohme GmbH und Roche Pharma AG. Die inhaltlichen Vorbereitungen für die Durchführung des Registers erfolgten mit finanzieller Unterstützung des DZIF (Deutsches Zentrum für Infektionsforschung).

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Tumore der Nebenniere - Zufallsbefund bei der Routineuntersuchung

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Erstmalig Leitlinien für Nebennieren „Zufallstumoren“

Zufällig entdeckte Tumoren der Nebenniere, die bei Routineuntersuchungen mit bildgebenden Verfahren im Klinikalltag entdeckt werden, gehören zu den am häufigsten auftretenden Tumoren des Menschen. 

Forscher des Universitätsklinikum Würzburg (UKW) haben jetzt für die Behandlung dieser sogenannten Nebennieren-Zufallstumoren federführend eine neue europäische Leitlinie herausgebracht. 
  • Leitlinien sind zentrale Hilfen für Ärzte bei der Entscheidungsfindung welcher Diagnose- und Therapieweg eingeschlagen werden soll. 
 Computertomographie eines Nebennieren-Zufalltumors auf der linken Seite.
Computertomographie eines Nebennieren-Zufalltumors auf der linken Seite. UKW

Im Rahmen der Bildgebung, wie Ultraschall oder der Computertomographie, findet man erstaunlich häufig sogenannte Zufallstumoren der Nebennieren, die in der Mehrzahl zumeist ungefährlich sind, die aber als Gewebeveränderung medizinisch untersucht werden müssen“, erklärt der Würzburger Endokrinologe Professor Martin Fassnacht. Am Universitätsklinikum Würzburg leitet der Internist die Abteilung für Endokrinologie und Diabetes.

„Wir gehen davon aus, dass diese Nebennieren Zufallstumoren bei mehr als drei Prozent der Bevölkerung vorkommen. Es sind also mehr als 1 Million Deutsche von solchen Tumoren betroffen.“ 

  • Bislang gab es keine internationale Leitlinie für die behandelnden Ärzte, wie sie mit solch zufällig entdeckten Tumoren verfahren sollen.

Die neue Leitlinie, die Martin Fassnacht im Team mit zehn internationalen Experten entwarf und im Auftrag der Europäischen Gesellschaft für Endokrinologie entwickelt hat, gibt nun die notwendige Hilfestellung.


  • Ist ein Zufallstumor der Nebenniere entdeckt, so sollte der chirurgischer Eingriff nur dann erfolgen, wenn der Tumor bösartig ist oder eindeutig zu viele Hormone produziert. 

Die Nebennieren produzieren viele Hormone, beispielsweise das lebenswichtige Steroidhormon Cortisol. 

  • Fassnacht und Kollegen beschreiben in der neuen Leitlinie genau, wie die Malignitätsbewertung erfolgen sollte und geben klare Empfehlungen zum chirurgischen Eingriff, wenn dieser notwendig ist. 

Zusätzlich wird vor allem auch festgelegt, wie die Nachsorge von Zufallstumoren erfolgen sollte, wenn sie nicht operiert entfernt werden.

„Unsere Handlungsempfehlungen haben gleich mehrere Innovationen. Wir konnten aufgrund unserer umfassenden wissenschaftlichen Recherchen eine Gruppe Tumoren definieren, die jetzt im Verlauf keine weitere Bildgebung mehr benötigen, da sie eindeutig harmlos sind.

Zudem können wir nun die Situation der Hormonausschüttung besser beurteilen und dadurch deutlich gezielter und effektiver vorgehen“, erklärt der Würzburger Mediziner.

Besonders positiv bewertet er auch, dass das Expertenteam mit der neuen Leitlinie dem Trend der „Über-Behandlung“ entgegentritt.

Denn letztendlich kommt das internationale, interdisziplinäre Expertenteam zu dem Schluss, dass nur sehr wenige Patienten, die einen für Nebennieren Zufallstumoren relativ häufigen Cortisolüberschuss aufweisen, tatsächlich medizinischer Intervention bedürfen. 

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Aggressivität und Gewalt im Kundenkontakt

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Kundenkonfliktmonitor 2016: Häufigkeit von Aggressivität und Gewalt leicht rückläufig

Zum fünften Mal hat eine Studierendengruppe aus dem Fachbereich Wirtschaft der Hochschule Darmstadt (h_da) unter der Leitung von Prof. Dr. Matthias Neu den Kundenkonfliktmonitor erhoben. Im Rahmen der Studie wird anhand eines Fragebogens ermittelt, wie sich Aggressivität und Gewalt im Kundenkontakt äußern und wie Unternehmen und Einrichtungen darauf reagieren. 

Ein zentrales Ergebnis: im Vergleich zum letzten Kundenkonfliktmonitor, der 2014 erhoben wurde, ist die Häufigkeit von Konfliktsituationen leicht rückläufig. 
 
2014 gab noch jedes dritte Unternehmen an, dass Konfliktsituationen mit Kundinnen und Kunden häufig auftreten (30,7 Prozent), nach der aktuellen Erhebung ist dies nur noch bei gut jedem vierten Unternehmen der Fall (24 Prozent). Zugleich ist die Zahl der Unternehmen gestiegen, bei denen nur selten Konfliktsituationen auftreten: 25 Prozent geben dies an (2014: 20,6 Prozent).

  • Betroffen von Konfliktsituationen sind vor allem Unternehmen, in denen es Abteilungen wie zum Beispiel Projektmanagement, Verkauf und Kundenservice gibt, auch Beschäftigte im Außendienst und Empfangsmitarbeiterinnen und Empfangsmitarbeiter sind häufig betroffen.

Besonders oft treten Konfliktsituationen noch immer im telefonischen Kontakt (77,9 Prozent) und im persönlichen Kontakt (74,2 Prozent) auf. Hier waren Mehrfachnennungen möglich, wie auch bei der Angabe der häufigsten Konfliktarten. Demnach treten verbale Konflikte nach Angaben der befragten Unternehmen besonders häufig auf (95,3 Prozent). Allerdings haben im Vergleich zu 2014 Beleidigungen (47,9 Prozent, 2014: 74,9 Prozent) und Drohungen (27,4 Prozent, 2014: 61,3 Prozent) deutlich abgenommen. Konfliktsituationen wirken sich auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter insbesondere durch Verunsicherung aus (71,6 Prozent). Fast jedes dritte Unternehmen meidet sogar den Kundenkontakt (29,5 Prozent).

Bereits 2014 schätzten 55 Prozent der Unternehmen selbstkritisch ein, dass Konfliktsituationen mit Kundinnen und Kunden auch gelegentlich auf Fehler des Unternehmens beziehungsweise seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zurückgeführt werden können. Dieser Trend nimmt weiter zu, denn im aktuellen Konfliktmonitor teilen bereits 68,4 Prozent diese Einschätzung. Nur noch 19,2 Prozent (2014: 27 Prozent) schließen eigene Fehler aus.

Die meisten Unternehmen reagieren auf Konfliktsituationen (Mehrfachnennungen möglich) mit Prävention in Form von Schulungsmaßnahmen (71,7 Prozent) und Mitarbeitergesprächen (76,4 Prozent).

Vor allem die Schulungsmaßnahmen haben im Vergleich zum Konfliktmonitor 2014 wieder an Bedeutung gewonnen, diese Maßnahme lag 2014 noch bei 66,8 Prozent.

  • Was die vermutete Zu- oder Abnahme der Gewalt- und Konfliktbereitschaft in der eigenen Branche in den vergangenen fünf Jahren betrifft, zeigen sich nur leichte Verschiebungen. 
  • 2014 gingen 48,2 Prozent der Unternehmen davon aus, dass die Gewalt- und Konfliktbereitschaft zugenommen hat, aktuell sind es 45,8 Prozent. Während allerdings acht Prozent der Unternehmen in 2014 eine abnehmende Tendenz sahen, sind es aktuell nur noch 4,7 Prozent. Mit 49,5 Prozent sind die meisten befragten Unternehmen der Meinung, dass die Gewalt- und Konfliktbereitschaft in den letzten fünf Jahren gleich geblieben ist.

Hintergrund zum Kundenkonfliktmonitor
Zwischen dem 10. Mai und dem 6. Juli wurden über diverse Kanäle (per Mail, Soziale Medien etc.) über 3.000 deutsche Unternehmen angeschrieben, von denen sich 202 (gut 7 Prozent) an dem Online-Fragebogen beteiligten. Erreicht wurden, wie auch in der Vorgängeruntersuchung 2014, Unternehmen aus den 11 Branchengruppen „Ämter und Behörden“, „Energie und Strom“, „Finanzdienstleistungen“, „Gesundheits- und Sozialwesen, Wohlfahrt“, „Handel (Groß- und Einzelhandel)“, „Handwerk und sonstige Dienstleistungen“, „IT und Telekommunikation“, „Luftfahrt, Verkehr und Transport“, „Tourismus und Gastronomie“, „Versandhandel“ sowie „Wohnungs- und Immobilienbranche“. Neu ist die Kategorie „Sonstiges“ für Unternehmen, die sich in den vorgegeben Kategorien nicht finden konnten. Dazu zählen unter anderem Unternehmen aus dem Eventbereich wie Agenturen oder Veranstaltungsdienstleister.

Nach der Kategorie „Sonstiges“ (19,1 Prozent) kamen die meisten Fragebögen-Rückläufer aus den Branchengruppen „Wohnungs- und Immobilienbranche“ (16,1 Prozent), „Ämter und Behörden“ (13,1 Prozent) sowie „Tourismus und Gastronomie“ (11,1 Prozent). Zirka ein Drittel der an der Umfrage teilnehmenden Unternehmen ist in Baden-Württemberg tätig (32,8 Prozent) und ein Viertel in Hessen (24,5 Prozent). Die übrigen Bundesländer sind mit niedrigeren Prozentwerten vertreten, 9,4 Prozent der befragten Unternehmen sind bundesweit tätig. Der Kundenkonfliktmonitor ist als teilweise repräsentativ einzuordnen.

Die komplette Erhebung erhalten Sie gerne auf Anfrage bei nachstehendem Kontakt.

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Prof. Dr. Matthias Neu
Tel.: 0171-8318827
E-Mail: matthias.neu@h-da.de
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360° TOP-Hinhweis: Harninkontinenz - Sturzrisiko

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Aktualisierte Leitlinie der DGG zu Harninkontinenz erhält S2e-Status

Inkontinenz ist immer noch ein Tabuthema. 

  • Doch vor allem ältere Menschen verlieren ungewollt Urin – etwa beim Husten – oder schaffen es nicht mehr rechtzeitig auf die Toilette. 

Schätzungen zufolge sind ca. 40 % der über 70-Jährigen in Deutschland inkontinent. 

Entsprechend viele ältere Patienten werden wegen ihrer Inkontinenz behandelt. Daher brauchen die betreuenden Ärzte Behandlungsleitfäden und Studien, um bestmöglich behandeln zu können.

Die Arbeitsgruppe Inkontinenz der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG) hat dieser Notwendigkeit nun Rechnung getragen und eine aktualisierte Leitlinie zu Harninkontinenz bei geriatrischen Patienten veröffentlicht. 


 PD Dr. Andreas Wiedemann
 PD Dr. Andreas Wiedemann
 
Die Arbeitsgruppe hat dafür in akkurater Detailarbeit Studien zusammengetragen, gesichtet und mit Blick auf die Anwendung auf ältere Patienten bewertet.

Die Leitlinie hat nun den S2e-Status der zertifizierenden Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) erhalten. Damit ist offiziell bestätigt, dass eine systematische Evidenz-Recherche stattgefunden hat.

Relevanz für den geriatrischen Patienten geprüft

Die Leitlinie schlägt eine Bresche durch den Studiendschungel. „Viele Studien-Autoren definieren „ältere Patienten“ allein durch das Alter 65+. Das greift aber zu kurz“, erklärt der Leiter der Arbeitsgruppe, PD Dr. med. Andreas Wiedemann.

„Ein geriatrischer Patient ist gekennzeichnet durch Vulnerabilität, Multi-Morbidität – er hat also mehrere Krankheiten – und er ist deutlich älter, nämlich über 80 Jahre. Wir haben daher alle Studien-Ergebnisse genau geprüft, ob sie für geriatrische Patienten überhaupt relevant sind.“ So sind beispielsweise operative High-End-Methoden wie die sakrale Neuromodulation („Blasen-Schrittmacher“) für geriatrische Patienten nicht geeignet.

Besonders wichtig ist dagegen das Toilettentraining. 

Unter diesen Sammelbegriff fallen verschiedene Methoden. Dies kann der Gang zur Toilette zu festen Zeitpunkten sein. Aber auch die regelmäßige Frage, ob der Betroffene Harndrang verspürt, ist eine wichtige Interventionsmaßnahme.

So wird die Aufmerksamkeit des Patienten auf die Blase gelenkt.

  • Selbst gebrechliche ältere Menschen mit kognitiven oder körperlichen Einschränken sprechen auf diese Form des Verhaltenstrainings gut an – und die Methoden sind naturgemäß frei von Nebenwirkungen. Allerdings ist hier die kontinuierliche Unterstützung der Pflegenden z. B. durch Angehörige, Partner oder Pflegepersonal gefragt.

Fokus auf Nebenwirkungen von Medikamenten

Ein weiterer Schwerpunkt der Leitlinie ist die Untersuchung von Nebenwirkungen breit eingesetzter Medikamente aus dem internistischen oder hausärztlichen Bereich. So können beispielsweise bestimmte Antidepressiva die Blase blockieren und sollten entsprechend nur nach sorgfältiger Abwägung angewendet werden.
Aber auch klassische Medikamente gegen Inkontinenz dürfen bei geriatrischen Patienten nur mit Bedacht eingesetzt werden.

  • So verändern manche dieser so genannten Anticholinergika die Kognition und können zu einem erhöhten Sturzrisiko führen – ein fatales Risiko für hochbetagte Patienten.

Kosten werden transparent gemacht

Eine Besonderheit der Leitlinie ist, dass sie die Kosten der unterschiedlichen Behandlungsmaßnahmen klar benennt. In einem zunehmend teurer werdenden Gesundheitssystem ist dies ein wichtiger Wegweiser für die Klinik oder den niedergelassenen Hausarzt bzw. Urologen.

Dabei ist wichtig zu wissen: Die Kosten für die Erstellung der Leitlinie wurden von den Mitgliedern der Arbeitsgruppe komplett selbst getragen – ein Sponsoring durch Medizin- oder Pharmaindustrie fand nicht statt.

Interdisziplinäre Arbeitsgruppe aus Geriatern und Urologen

An der Erarbeitung der Leitlinie waren sowohl Geriater als auch Urologen beteiligt – einige davon sind klinisch tätig, andere sind niedergelassen. „Durch die interdisziplinäre Arbeit wurde wirklich jeder Aspekt von unterschiedlichen Blickwinkeln aus beleuchtet“, betont Wiedemann. „Allen Arbeitsgruppen-Mitgliedern gemeinsam war: Wir sind praktisch tätig und haben täglich mit inkontinenten Patienten zu tun. Ich bin daher sicher, dass die Leitlinie eine wertvolle Arbeitshilfe für alle Kolleginnen und Kollegen sein wird, die geriatrische Patienten behandeln.“

Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte

http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/084-001.html – 


Möglichkeit zum Download der Leitlinie „Harninkontinenz bei geriatrischen Patienten, Diagnostik und Therapie“

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Mikrotubuli: Ursachen der Amyotrophen Lateralsklerose (ALS)

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Neue Auslöser für eine schwere Krankheit

Bei der Suche nach den Ursachen der Amyotrophen Lateralsklerose (ALS) hat ein internationales Konsortium zwei neue Krankheitsgene entdeckt. An der Arbeit beteiligt waren Wissenschaftler vom Institut für Klinische Neurobiologie des Würzburger Universitätsklinikums. 

Hochauflösende Mikroskopie einer Axonterminale eines kultivierten Motoneurons: Mikrotubuli sind mit grünem Fluoreszenzfabstoff gefärbt, Stathmin in blau,  Stat-3 in rot.
Hochauflösende Mikroskopie einer Axonterminale eines kultivierten Motoneurons: Mikrotubuli sind mit grünem Fluoreszenzfabstoff gefärbt, Stathmin in blau, Stat-3 in rot.  Abbildung: Preeti Yadav, Michael Sendtner, Markus Sauer, Universität Würzburg
 
  • Die Amyotrophe Lateralsklerose ist eine schwere neurologische Erkrankung, die mit Muskelschwund und Lähmungen an Armen und Beinen beginnt. 
  • Die Lähmungen schreiten auf die gesamte Muskulatur einschließlich der Atemmuskulatur fort, und die Erkrankung führt so in der Regel innerhalb weniger Jahre zum Tod. 

Weltweit ist 1 von 400 Personen betroffen. Berühmte Patienten, wie der Astrophysiker Stephen Hawking oder der Maler Jörg Immendorf, der im Mai 2007 an den Folgen dieser Krankheit starb, haben sie in der Öffentlichkeit bekannt gemacht.

Acht Millionen genetische Variationen

Bei der Suche nach Auslösern dieser Krankheit ist jetzt ein internationales Team von Wissenschaftlern mit Würzburger Beteiligung fündig geworden. In die Studie eingeschlossen waren mehr als 15.000 Patienten mit ALS und 26.000 gesunde Teilnehmer zur Kontrolle. Mehr als acht Millionen genetische Variationen haben die Forscher im Erbgut der Studienteilnehmer gefunden, die über das ganze Genom verteilt waren. Zwei, bislang unbekannte Genvariationen konnten sie darunter identifizieren, die mit einem hohen Risiko für die Amyotrophe Lateralsklerose assoziiert sind.

Eine Arbeitsgruppe unter der Leitung von Jan Veldink an der Universität Utrecht, Niederlande, identifizierte das C21ORF2 Gen als neues Risikogen; eine weitere Gruppe unter der Leitung von John Landers, University of Massachusetts Medical School, Worchester, USA identifizierte das Gen für die NEK1 Kinase als Risikogen. Beide Arbeiten wurden in der Zeitschrift Nature Genetics am 25. Juli 2016 veröffentlicht.

Langjährige Forschung in Würzburg

„Diese Mutationen bestätigen vorangegangene Arbeiten der Würzburger Arbeitsgruppe am Institut für Klinische Neurobiologie“, sagt Professor Michael Sendtner, Inhaber des Lehrstuhls für Klinische Neurobiologie und Leiter des Instituts. Dort wird schon seit Jahren an den Ursachen für das unaufhaltsame Absterben der Nervenzellen geforscht. Im Mittelpunkt stehen Mechanismen, die die Stabilität und das Wiederauswachsen von feinsten Strukturen, sogenannten Mikrotubuli, in den für Bewegung verantwortlichen Motoneuronen regulieren.

Der NEK1 Kinase kommt dabei eine zentrale Rolle zu.

„Die NEK1 Kinase ist ein wichtiger Regulator für die Dynamik von Mikrotubuli, die die axonalen Verbindungen in motorischen Nervenzellen stabilisieren“, erklärt Michael Sendtner.
  • Mikrotubuli sind mitverantwortlich für die Stabilität der Zelle und deren Form sowie den Transport von wichtigen Zellbestandteilen wie Proteinen und Mitochondrien zwischen dem Zellkörper und der neuromuskulären Synapse, die die Übertragung der Aktivität auf die Muskelzellen vermittelt. 
  • „Kommt es zur Störung in Mikrotubuli, degenerieren die Nervenzell-Fortsätze. Dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis die gesamte Zelle stirbt“, so der Wissenschaftler. NEK1 organisiert die Bildung neuer Mikrotubuli.

Ansatz für neue Therapien

Darüber hinaus konnten die Wissenschaftler bereits 2014 zeigen, dass sogenannte neurotrophe Faktoren wie etwa der Ciliary Neurotrophic Factor (CNTF) die Mikrotubuli-Stabilität beeinflussen. Diese Faktoren stimulieren einerseits die Nervenzelldifferenzierung, andererseits sind sie für das Überleben von Nervenzellen mitverantwortlich. Involviert ist dabei ein Signalmolekül mit dem Namen STAT-3. Dieses Signalmolekül interagiert mit Stathmin, einem Molekül, das Mikrotubuli destabilisieren kann.

Stathmin wiederum interagiert mit anderen Filamenten im Axon, den Neurofilamenten. 

  • Diese bilden Aggregate in Axonen von ALS-Patienten wie auch bei anderen neurodegenerativen Erkrankungen, beispielsweise bei Morbus Alzheimer, und diese Aggregate destabilisieren die Mikrotubuli. 

 „Die Blockade von Stathmin mit Hilfe spezieller Wirkstoffe bietet sich somit als Ansatz für neue Therapien bei Motoneuronerkrankungen, und eventuell auch bei anderen neurodegenerativen Erkrankungen an“, so Michael Sendtner.

Novel risk variants and genetic architecture in amyotrophic lateral sclerosis. Nature Genetics. 2016. DOI: 10.1038/ng.1622

NEK1 identified as novel risk gene in ALS. Nature Genetics. 2016.DOI:10.1038/ng.3626

Neurofilament depletion improves microtubule dynamics via modulation of Stat3/stathmin signaling. Acta Neuropathol. 2016. DOI: 10.1007/s00401-016-1564-y

Local axonal function of STAT3 rescues axon degeneration in the pmn model of motoneuron disease. The Journal of Cell Biology. 2014. DOI: 10.1083/jcb.201203109


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Therapie von Konversionsstörungen: Eingebildete Kranke?

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Die eingebildeten Kranken? Neue Erkenntnisse zu Konversionsstörungen

Im klinischen Alltag bereiten die Diagnose und Therapie von Konversionsstörungen oftmals Schwierigkeiten: 

Patienten zeigen Symptome, die denen einer neurologischen Erkrankung wie z.B. einem Schlaganfall ähneln; die medizinischen Befunde können die Symptome jedoch nicht oder nicht hinreichend erklären. Ärzten und Wissenschaftlern der Kliniken Schmieder und der Universitätskliniken Marburg und Magdeburg ist es nun gelungen, mittels Kernspintomographischer Verfahren Unterschiede zwischen Patienten mit konversionsbedingten Lähmungen und simulierenden gesunden Individuen sichtbar zu machen. 
 Mit modernsten kernspintomographischen Verfahren konnten unterschiedliche Aktivierungen im Gehirn von Konversionspatienten und Gesunden nachgewiesen werden
Mit modernsten kernspintomographischen Verfahren konnten unterschiedliche Aktivierungen im Gehirn von Konversionspatienten und Gesunden nachgewiesen werden Kliniken Schmieder

 
Körperliche Erkrankungen haben, zusätzlich zu den organischen, in aller Regel auch eine psychische Komponente, die einen erheblichen Teil der subjektiven Beschwerden ausmachen kann. Die psychische Komponente kann manchmal auch überwiegen, und körperliche Beschwerden und Beeinträchtigungen können sogar ohne hinreichende organische Ursache auftreten. Dies trifft insbesondere für die Konversionsstörung zu. Hierbei handelt es sich um sich oft sehr dramatisch darstellende Symptome oder Ausfälle, die unter anderem willkürliche motorische oder sensorische Funktionen betreffen (z.B. Lähmung der Arme oder Beine, Blindheit oder Krampfanfälle). 

Diese pseudoneurologischen Symptome können auch bei psychisch nicht erkennbar beeinträchtigten Menschen auftreten und gehen oft mit psychischen Konflikten oder psychosozialen Belastungsfaktoren einher.

Im klinischen Alltag bereiten Konversionssymptome oftmals Schwierigkeiten, insbesondere im Rahmen von Begutachtungen: Die Symptome lassen zunächst auf das Vorliegen einer neurologischen Erkrankung (z.B. einen Schlaganfall) schließen; diese kann jedoch auf der Grundlage der medizinischen Befunde nicht oder zumindest nicht ausreichend belegt werden. Daraufhin entsteht häufig die Vermutung, es könnte sich bei den körperlich nicht hinreichend erklärbaren Gesundheitsstörungen um nichts anderes als um Simulation handeln - was oft über lange Zeit den Blick auf die richtige Diagnose verstellt und eine notwendige und erfolgversprechende Behandlung verhindert.

Ärzten und Wissenschaftlern aus den Kliniken Schmieder ist zusammen mit Kollegen der Universitätskliniken Marburg und Magdeburg ein Durchbruch beim Verständnis dieser schwer greifbaren Erkrankung gelungen: Mittels modernster Kernspintomographischer Verfahren wurden Patienten mit konversionsbedingten Lähmungen und gesunde Individuen, die eine Lähmung simulierten, untersucht. Dabei konnten hemmende Netzwerke für motorische Kontrolle in beiden Gruppen dargestellt werden.

  • Die Wissenschaftler stellten fest, dass Konversionspatienten und gesunde Simulanten Aktivierungen in ähnlichen jedoch nicht in denselben Regionen des Frontalhirns zeigten.

Aus der Kenntnis unterschiedlicher neuronaler Korrelate für Simulanten und Konversionspatienten lassen sich Ansatzpunkte für die Diagnostik und Therapie ableiten:

So könnten diese Befunde genutzt werden, um bei Begutachtungen Konversionspatienten von Simulanten zu unterscheiden und endsprechende Therapieverfahren einzuleiten.

Während der Therapie selbst könnten objektive neurophysiologische Messwerte helfen, den Therapieverlauf zu beurteilen und gegebenenfalls die Therapie anzupassen. 

 Die Ergebnisse wurden in der internationalen Fachzeitschrift Image Neuroimage Clinical veröffentlicht.

Link zum Artikel:
http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2213158216300857


Originalpublikation:
T. Hassa et al., Functional networks of motor inhibition in conversion disorder patients and feigning subjects. Neuroimage Clinical 2016. doi:10.1016/j.nicl.2016.05.009

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Lisa Friedrich-Schmieder M.A.
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Der menschliche Körper enthält bis zu 100 Billionen Zellen

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Zellen verschicken Stoppschilder

Eph-Rezeptoren und ihre Bindungspartner, die Ephrine, sind für die Zellkommunikation essentiell. 

Sie leiten junge Nervenzellen zu den richtigen Partnerzellen und spielen bei der Zellwanderung, Regeneration, neurodegenerativen Erkrankungen und der Krebsentwicklung eine wichtige Rolle. 

Bislang gingen Wissenschaftler davon aus, dass die Signalübertragung nur durch direkten Zell-zu-Zell-Kontakt möglich ist. Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Neurobiologie zeigen nun, dass Zellen Ephrine und Eph-Rezeptoren auch verpacken und verschicken können. Neben einem besseren Verständnis dieses Kommunikationssystems eröffnet die Entdeckung eventuell auch neue therapeutische Ansätze. 
 
Der menschliche Körper enthält bis zu 100 Billionen Zellen. Diese Zellen wachsen, wandern, vermehren und bewegen sich. Dabei treten die Zellen mit unzähligen anderen Zellen in Kontakt und tauschen Informationen aus. 

Diese Kommunikation erfolgt zum Beispiel über das Ephrin/Eph-Rezeptorsystem, das auf diese Weise die Zellwanderung und das Auswachsen von Nervenzellen steuern kann.

  • Doch auch bei plastischen Prozessen wie Lernen und Regeneration, oder beim Krebswachstum und neurodegenerativen Erkrankungen spielt das Ephrin/Eph-System eine Rolle.

Eph-Rezeptoren und ihre Bindungspartner, die Ephrine, sitzen auf der Oberfläche fast aller Zellen. Treffen Ephrin und Eph-Rezeptor zweier Zellen aufeinander, bilden sie einen Ephrin/Eph-Komplex. Dadurch werden zelluläre Prozesse in einer oder beiden Zellen ausgelöst, die in den meisten Fällen zur Trennung des Komplexes und zur Abstoßung einer der beiden Zellen führt. Die abgestoßene Zelle bewegt sich oder wächst dann in eine andere Richtung. Im Nervensystem lenken viele solcher Interaktionen die Fortsätze junger Nervenzellen zu den richtigen Zielorten. 

 Membranständige Signalmoleküle können Nervenzellfortsätze auch über die Distanz hinweg zum Rückzug bewegen.
Membranständige Signalmoleküle können Nervenzellfortsätze auch über die Distanz hinweg zum Rückzug bewegen. MPI für Neurobiologie / Gong

„Es ist daher von grundlegender Bedeutung zu verstehen, wie Zellen über dieses System kommunizieren“, sagt Rüdiger Klein, der mit seiner Abteilung am Max-Planck-Institut für Neurobiologie Ephrine und Eph-Rezeptoren untersucht. Bisher schien sicher, dass Ephrin und Eph nur bei direktem Kontakt zweier Zellen einen Signalprozess auslösen können. In letzter Zeit waren Ephrine und Eph-Rezeptoren jedoch auch in sogenannten Exosomen gefunden worden. Exosome sind kleine Fetttröpfchen, die von Zellen an ihre Umgebung abgegeben werden und zum Beispiel als Transportvehikel, Signalüberträger oder zur Ausscheidung von Zellbestandteilen dienen.  

"Dies hat die interessante Frage aufgeworfen, was Ephs und Ephrine in den Exosomen zu suchen haben", so Klein.

In einer aufwändigen Laborstudie haben die Martinsrieder Neurobiologen daher Exosome verschiedener Zelltypen, darunter auch Nervenzellen, aufgereinigt und den Inhalt analysiert. 

Sie konnten zeigen, dass Ephrine und Ephs in vielen dieser Exosome enthaltenen waren, und entschlüsselten den zellulären Mechanismus über den sie in die Exosome verpackt werden. 

  • Interessanterweise zeigte eine weitere Analyse, dass Eph-Rezeptoren nicht als Abfallprodukt in den Exosomen entsorgt wurden, sondern dort aktiv blieben: 
  • Auch Eph-Rezeptoren aus Exosomen konnten an Ephrin-Moleküle auf der Oberfläche auswachsender Nervenzellen binden und so das Zurückziehen der Zellfortsätze auslösen. 

Dies belegt erstmals, dass Zellen auch über Distanzen hinweg Ephrine und Ephs als Signalgeber versenden können. 

"Das eröffnet eine ganze Reihe neuer Möglichkeiten", freut sich Rüdiger Klein. Unter anderem wurden Ephrine und Eph-Rezeptoren auch in den Exosomen von Krebszellen gefunden. 

"Es wäre daher denkbar, dass Strategien, die die Exosom-Ausschüttung steuern, auch die Ephrin-Eph-Signalkette unterbrechen und somit das Tumorwachstum stören könnten", so Klein.

ORIGINALVERÖFFENTLICHUNG
Jingyi Gong, Roman Körner, Louise Gaitanos, Rüdiger Klein
Exosomes mediate cell contact-independent ephrin-Eph signaling during axon guidance
Journal of Cell Biology, 04. Juli 2016

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Dr. Stefanie Merker
Max-Planck-Institut für Neurobiologie, Martinsried
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Prof. Dr. Rüdiger Klein
Abteilung "Moleküle – Signale – Entwicklung"
Max-Planck-Institut für Neurobiologie, Martinsried
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http://www.neuro.mpg.de/klein/de - Die Abteilung von Prof. Rüdiger Klein

Blutvergiftung, Hämolyse oder gehäuften Bluttransfusionen: tMACS- transitorische Makrophagen Labormessung

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Blut-Abbau im Akkord: Zell-Einwanderer schützen vor Eisenvergiftung

Freiburger Forscher entschlüsseln, wie der Körper rote Blutkörperchen abbaut, ohne sich dabei selbst zu vergiften / Ansatz könnte Komplikationen nach Blutvergiftung und Hämolyse vermindern / Publikation am 18. Juli 2016 in Nature Medicine 
 
  • Bei Blutvergiftung, Hämolyse oder gehäuften Bluttransfusionen müssen viele rote Blutkörperchen auf einmal abgebaut werden. 
  • Wird das darin enthaltene Eisen frei, kann es schwere Organschäden verursachen. 
Wie der Körper in solchen Notsituationen das Blut abbaut, haben jetzt Wissenschaftler des Universitäts-Herzzentrums Freiburg · Bad Krozingen und des Universitätsklinikums Freiburg gemeinsam mit Forschern aus den USA und Österreich herausgefunden. Sie zeigten bei Mäusen, dass in solchen Fällen nicht die Milz, wie bislang gedacht, sondern die Leber der Hauptabbau-Ort für rote Blutkörperchen ist.

  • Einen Großteil der Arbeit übernehmen Immunzellen, die extra in die Leber einwandern und sich dort zu hochspezialisierten Eisenverwertern entwickeln. Auch beim Menschen existiert ein vergleichbarer Mechanismus, wie die Forscher nachwiesen. 

Die Erkenntnisse, die am 18. Juli 2016 im Fachmagazin Nature Medicine erschienen, ermöglichen einen neuen Ansatz, um Komplikationen nach Bluttransfusionen oder Blutvergiftung besser zu behandeln.

„Wir haben erstmals Kompensationsmechanismen beschrieben, die den Körper bei einem verstärkten Abbau von roten Blutkörperchen vor Eisenvergiftung schützen“, sagt Dr. Ingo Hilgendorf, einer der Erstautoren der Studie und Forschungsgruppenleiter in der Klinik für Kardiologie und Angiologie I am Universitäts-Herzzentrum Freiburg ∙ Bad Krozingen (Ärztlicher Direktor: Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Christoph Bode).

tMacs können mehr Eisen aufnehmen als jeder andere Zelltyp

Die Forscher wiesen nach, dass Monozyten-Immunzellen in die Leber einwandern und sich nur hier aufgrund der für die Leber einzigartigen Zusammensetzung an Wachstumsfaktoren zu sogenannten transitorischen Makrophagen (tMacs) entwickeln.

  • Diese tMacs können mehr Eisen aufnehmen als jeder andere Zelltyp. Bei Bedarf stellen sie das Eisen auch wieder für den Aufbau roter Blutkörperchen zu Verfügung. Sie unterstützen damit die Eisen-verwertenden Kupfferzellen, die bereits mit der Geburt in der Leber angelegt sind.

Blockierten die Forscher die Wanderung von Monozyten in die Leber, waren die Zellen in Milz und Leber mit dem Eisenrecycling überfordert.

Die Folge: Eisen wurde freigesetzt und es entstanden Leber- und Nierenschäden (Abbildung). Derartige Komplikationen sind auch von Patienten mit gestörtem Blutabbau bekannt.


Können Monozyten nicht in die Leber einwandern und sich zu Eisen-verwertenden Zellen entwickeln, lagert sich giftiges Eisen in Organen wie der Niere ab. (Eisen frei: blau,Eisen-Protein-Komplex:braun)
Können Monozyten nicht in die Leber einwandern und sich zu Eisen-verwertenden Zellen entwickeln, lagert sich giftiges Eisen in Organen wie der Niere ab. (Eisen frei: blau,Eisen-Protein-Komplex:braun)
CSB Massachusetts General Hospital

Bei Patienten wiesen die Forscher ebenfalls die eingewanderten Zellen nach

Die Forscher untersuchten auch Patienten, die aufgrund einer koronaren Bypass-Operation an eine Herz-Lungen-Maschine angeschlossen waren. Der Einsatz der Maschine führt zu einem deutlich höheren Verschleiß roter Blutkörperchen und damit zu erhöhten Abbauraten. 

Bei diesen Patienten konnten sie ebenfalls die eingewanderten Immun-Zellen nachweisen. „Auf Grundlage unserer Arbeiten werden wir nun untersuchen müssen, ob die Immunzellen gezielt aktiviert werden können, um Komplikationen bei erhöhtem Erythrozytenzerfall zu vermeiden“, sagt Dr. Hilgendorf.

Durch Verwendung eines bereits etablierten Mausmodells zur genetischen Markierung dieser Immunzellen, das vom Co-Autor Prof. Dr. Marco Prinz, Ärztlicher Direktor des Instituts für Neuropathologie des Universitätsklinikums Freiburg, entwickelt worden war, waren die Forscher in der Lage, die eingewanderten und die ortstreuen Eisen-speichernden Zellen der Leber zu unterscheiden. „Auf den ersten Blick sehen beide Zelltypen identisch aus. Mit einem genetischen Marker konnten wir jetzt die genetische Abstammung und Entwicklung der unterschiedlichen Zellen sehr präzise verfolgen“, sagt Prof. Prinz.

Die aufwendigen Versuche entstanden über einen Zeitraum von über vier Jahren in Zusammenarbeit mit Kollegen aus Boston, USA, Innsbruck, Österreich, sowie mit Kooperationspartnern der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.

„Diese Arbeiten sind ein Paradebeispiel interdisziplinärer Forschung, die vom Reagenzglas über das Mausmodell letztlich unseren Patienten zugutekommt“, sagt Prof. Bode. „Es ist die Aufgabe der Universitäten, besonders begabte Ärzte für die Grundlagenforschung zu begeistern, da nur die Doppelausbildung zu Durchbrüchen im Verständnis von Krankheiten befähigt. Dieser Aufgabe kommt die Universität Freiburg in exemplarischer Weise nach.“

Titel der Originalstudie: On-demand erythrocyte disposal and iron recycling requires monocyte-derived transient macrophages in the liver

Doi: 10.1038/nm.4146

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Dr. Ingo Hilgendorf
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Johannes Faber
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Benjamin Waschow Universitäts-Herzzentrum Freiburg - Bad Krozingen

Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin
http://www.nature.com/nm/journal/vaop/ncurrent/full/nm.4146.html Link zur Studie

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360° TOP-Hinweis: Rettungsstelle-KANZEL: Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer und die Herzinsuffizienz/Herzschwäche

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Depressiven Herzschwächepatienten kein Antidepressivum verabreichen?

Dass ein erkranktes, schwaches Herz auf‘s Gemüt schlagen kann, ist bekannt. 

Depression ist eine der häufigsten Begleiterkrankungen der Herzinsuffizienz (Herzschwäche). 

Je schwerer sie ist, desto mehr belastet sie Prognose und Lebensqualität Betroffener. Forscher des Deutschen Zentrums für Herzinsuffizienz (DZHI), einer Forschungs- und Behandlungseinrichtung von Universität und Uniklinikum Würzburg, haben jetzt gezeigt, dass depressive Herzschwächepatienten weder in puncto Überleben oder Häufigkeit von Krankenhausaufnahmen, noch hinsichtlich ihrer Stimmung von einer antidepressiven Behandlung mit dem selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer Escitalopram profitierten. 

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachLink: Studienprotokoll der Herzschwäche  

 

Mehrere Jahre lang untersuchte und behandelte die Kardiologin Professor Christiane Angermann (DZHI) gemeinsam mit Herzspezialisten aus 15 weiteren deutschen Zentren chronische Herzschwächepatienten mit Depression in einer randomisierten, kontrollierten und doppel-blinden klinischen Studie, bei der das häufig verschriebene Antidepressivum Escitalopram auf seine Wirksamkeit getestet wurde, Sterblichkeit und Krankenhausaufnahmen zu vermindern und die Depression zu mildern (MOOD-HF Studie). 

Als Partner mit dabei waren Psychiater oder Psychologen der jeweiligen Einrichtungen und speziell für die Betreuung von herzinsuffizienten Patienten ausgebildete Krankenschwestern. Zu ihrer Überraschung konnten die Wissenschaftler keinen therapeutischen Effekt der Arznei feststellen: „Das Antidepressivum half weder die Stimmung aufzuhellen, noch verminderte es ungünstige klinische Ereignisse.

  • Wir empfehlen, Escitalopram bei solchen Patienten mit chronischer Herzschwäche und Depression, wie sie in der MOOD-HF Studie untersucht wurden, nicht zu verabreichen“, so die Schlussfolgerung der Würzburger Medizinerin.

Die Wissenschaftler ordneten 372 Patienten, die an eingeschränkter Pumpleistung ihres Herzens, Herzinsuffizienzsymptomen und Depression litten, zufällig zwei Studienarmen zu. Die eine Hälfte bekam Escitalopram in der vom Hersteller empfohlenen Dosierung, die andere Hälfte nahm ein Placebo ein. „Unsere Studie ist nach unserer Kenntnis die erste, die Langzeiteffekte eines Antidpressivums bei chronischer Herzschwäche untersucht. Als wir MOOD-HF planten, gingen wir davon aus, dass wir mit diesem Medikament, dessen stimmungsaufhellende Wirkung gut belegt ist, nicht nur die Depression der Patienten, sondern gleichzeitig auch Sterblichkeit und Krankenhausaufnahmen vermindern würden. Offenbar ist die Wirkung von Escitalopram bei herzinsuffizienten Patienten aber nicht mit der bei körperlich gesunden depressiven Menschen zu vergleichen“, so Christiane Angermann.

Während einer medianen Behandlungsdauer von 18 Monaten, in der die Spiegel des Medikamentes im Serum der Patienten immer im therapeutischen Bereich lagen, kam es bei 63% der 185 Patienten in der Escitalopram-Gruppe und 64% der 187 Patienten in der Placebo-Gruppe zu einer Krankenhausaufnahme oder die Patienten verstarben, also vergleichbar häufig. Auch die Depression blieb im Vergleich zu Placebo unverändert. „Wir können nicht ausschließen, dass Escitalopram bei manchen Studienteilnehmern sogar ungünstige Langzeiteffekte auf das Herz hatte, die zu einer Zunahme unerwünschter Ereignisse vor allem bei den schwerer kranken Patienten führte“, warnt die Forscherin. 

  • Diese Ergebnisse sind besonders relevant, weil Antidepressiva aus derselben Wirkstoffklasse wie Escitalopram, sogenannte selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer, immer häufiger auch von Hausärzten und Internisten verschrieben werden, wenn sie bei ihren Patienten eine Depression als Begleiterkrankung der Herzschwäche vermuten. 

MOOD-HF zeigt zwar nicht, dass die fehlende Wirksamkeit dieses Antidepressivums ein Klasseneffekt ist, aber die Möglichkeit besteht.

„Man darf andererseits auch nicht vergessen, dass Depression ein heterogenes Krankheitsbild ist“, fügt die Wissenschaftlerin einschränkend hinzu. 

Patienten, die an speziellen Ausprägungen der Depression litten, also z.B. sogenannten bipolaren Störungen, wurden von der Studienteilnahme von vornherein ausgeschlossen. 

„MOOD-HF beweist nicht, dass Antidepressiva bei allen herzkranken Patienten nutzlos sind. Es scheint mir deshalb besonders wichtig, eine optimale Diagnostik durch den Spezialisten anzustreben und danach erst eine antidepressive Behandlung in Betracht zu ziehen. „Patienten mit Herzschwäche versuchsweise ein Antidepressivum zu verordnen und einfach zu schauen, was passiert, ist nicht akzeptabel“, erklärt Angermann.
  • Die Daten aus MOOD-HF könnten dafür sprechen, dass der Depression bei Herzschwäche möglicherweise andere Entstehungsmechanismen zugrunde liegen, die durch klassische Stimmungsaufheller nicht oder weniger beeinflußbar sind. 

„Vielleicht ist Depression bei Herzschwäche ja gar nicht selbst ein Risikofaktor“, mutmaßt die Wissenschaftlerin, „sondern nur ein Marker für ein erhöhtes Risiko für Tod oder Krankenhausaufenthalte im Rahmen der Herzschwäche. 

Zukünftige Forschung muss darauf abzielen, die Entstehungsmechanismen besser zu verstehen“, sagt Angermann. „Das könnte nicht nur zu gezielteren Behandlungsmöglichkeiten für die Depression, sondern vielleicht insgesamt zu einem neuen Krankheitsverständnis bei der Herzinsuffizienz beitragen“.

Was für eine Behandlung können wir Patienten mit Herzschwäche und Depression heute schon anbieten? 

In MOOD-HF besserte sich die Stimmung in beiden Studienarmen vergleichbar, so dass offenbar die Studienteilnahme selbst sich positiv auswirkte. 

Zudem war die Sterblichkeit in der Studie gering. Alle Patienten erhielten eine gute, multidisziplinäre Betreuung, bei der Herzinsuffizienzmedikamente optimiert und die Teilnehmer motiviert wurden, aktiv an der Krankheitsbewältigung mitzuarbeiten. 

„Wenn man auch die Ergebnisse anderer Forscher berücksichtigt, scheint heute ein ‚klassisches‘ Disease Management, in dem Spezialisten und Hausärzte eng zusammenarbeiten und dabei individuelle Patientenbedürfnisse berücksichtigen, ein guter Ansatz“, sagt Angermann. 

„Kombiniert werden sollte er mit Bewegungstraining und Elementen der kognitiven Verhaltenstherapie“. 

Um depressiven Herzschwächepatienten diese Behandlungsform anbieten zu können, muss allerdings erst die Diagnose korrekt gestellt werden. 

Dazu bietet das Deutsche Zentrum für Herzinsuffizienz eine interdisziplinäre Sprechstunde an. 

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